4-tägige Wanderung von Lushoto nach Mtae

4-tägige Wanderung von Lushoto nach Mtae

Unsere Afrika-Reise führte uns auch in das Usambara-Gebirge. Um genauer zu sein nach Lushoto. Von dort aus unternahmen wir eine viertägige Wanderung nach Mtae - der letzte Tag ist jedoch nur die Rückfahrt. Was das gekostet hat, wieviel und wielange wir jeweils gelaufen sind und, wie es uns gefallen hat, beschreiben wir dir im Folgenden.


Kerndaten zur mehrtägigen Wanderung Lushoto-Mtae

Wir sind durch den Host unseres AirBnbs auf die Wanderung gekommen: Jerome, der den Spaß lieberweis auch noch für uns organisiert hat.

Gekostet hat uns das 150€ pro Person. Mit dabei waren alle Übernachtungen, der Transport (mit Öffentlichen), der Guide und das Essen. Nicht enthalten waren Getränke, die wir uns immer auf dem Weg gekauft haben. Und das war auch wichtig - wir waren nämlich schon ziemlich fleißig:

Dreitägige Wanderung - wie krass haben wir reingeschwitzt?

  • Gesamtdistanz: 62km
  • Gesamtzeit (in Bewegung): ca. 15h
  • Gesamtanstieg: 2300 Höhenmeter

Unsere Packliste

  • Ein Wanderoutfit, das wir an allen drei Tagen trugen (Lange Hose, T-Shirt, Thermoshirt/dünne Jacke)
  • Ausreichend Socken und Unterwäsche
  • Wanderschuhe
  • Sonnenschutz (Hut, Brille)
  • Ersatzklamotten: 1 Extra-TShirt, 1 lange Hose
  • Eine dickere Jacke/ein Fließ - besonders Abends kann es echt kühl werden
  • Kosmetika (Sonnencreme, Mückenspray, Zahnputzzeug und was du sonst noch für eine Katzenwäsche brauchst)
  • Medis (Schmerztabletten für alle Fälle, Blasenpflaster, Pille, Malariaprophylaxe etc.)
  • Ausrüstung für die öffentlichen Toiletten (Klopapier/Taschentücher und Handdesinfektionsgel)
  • Abendbeschäftigung (Lesestoff, Kartenspiele, ...)
  • Powerbanks - in keiner Unterkunft waren Steckdosen, an denen wir die Handys laden konnte
  • Getränke (wir hatten immer so 1,5l pro Mann/Frau dabei - du kannst unterwegs nachkaufen) und Snacks

1. Tag: Lushoto - Lukozi

Etappen-Kerndaten:

  • Distanz: 25,71 km
  • Zeit (in Bewegung): 5:58h
  • Anstieg: 809m

Der erste Tag ist definitiv der längste. Es gibt die Möglichkeit, diese erste Etappe in 2 aufzuteilen - dann hast du eine viertägige Wanderung ohne zu schlimme Belastung.

Diese erste Etappe hat uns auch am wenigsten gefallen - was etwas heißen soll, weil auch die war schon echt hübsch! Sie geht noch mehr durch größere Dörfer und entlang von befestigten Straßen. Doch auch auf diesem Streckenabschnitt wanderst du schon durch Felder und Wälder.

Durch wessen Felder trampelt man eigentlich?

In den Usambara-Bergen leben vorwiegende Angehörige der Sambaa. Sie sind bekannt für ihre Landwirtschaft und bauen viel Mais, Hirse und Süßkartoffeln, aber auch Karotten, Salat und vieles mehr an. Auf dem Weg kamen wir auch an einigen Zuckerrohrplantagen vorbei. Daraus stellen die Locals alkoholische Getränke her - wir durften einfach so mal ein Stück kauen. Mega lecker!

Nach einem langen anstrengenden Tag kamen wir im "Bushbaby Homestay and Campsite" an. Diese Unterkunft war einfach nur der Hit! Man übernachtet in Holzhäusern mitten im Wald. Man wird mit Chai Dawa begrüßt und Abendessen gibt es reichlich an einem riesigen Kaminfeuer. Zähneputzen tust du abends ohne fließend Wasser - dafür mit Affen, die dich aus den umliegenden Bäumen aus beobachten. Das Frühstück war auch ein einziger Foodporn: Es gab einfach Pancakes!


2. Tag: Lukozi - Rangwi

Etappen-Kerndaten:

  • Distanz: 14,77km
  • Zeit (in Bewegung): 4:26h
  • Anstieg: 748 m

Soooo, lass und gleich mal in den zweiten Tag und damit die kürzeste Etappe starten. Ab hier kannst du dich darauf einstellen, dass dein Handynetz dich so nach und nach verlässt. Du läufst zunehmend durch abgelegenere Dörfer, wo dir kleine Kinder fröhlich zuwinken und du die wunderschönen bunten Kleider der dort arbeitenden Frauen bewundern darfst.

Wenn du es dir zutraust, kannst du kurz vor der Unterkunft in Rangwi auch noch einen Berggipfel ranhängen. Wir haben es gemacht und wurden nicht enttäuscht: Der Anstieg ist zwar ein bisschen schwierig (wirklich schon sehr unbefestigt) und steil, aber die Aussicht war der Wahnsinn. Zudem ist da oben nichts los - wir waren die einzigen Touristen und nur zwei andere Leute haben sich überhaupt hochgequält. Dort hatten wir auch Lunch. So gut hat Chapati mit Guacamole selten geschmeckt!

Der Abstieg war auch eine kleine Herausforderung - noch steiler und wir hätten rutschen können.

Nach der Gipfelbesteigung geht es auch steil bergab und du bist quasi schon an der Unterkunft: Dem Konvent der Rangwi-Sisters.

Die Nacht hier war nicht sooooo komfortabel. Die Betten waren nicht so bequem und es gab kein fließendes Wasser - wer ein Problem mit der "Eimerdusche" hat, sollte sich das ganze zweimal überlegen. Wir hatten keins und sahen das Ganze einfach als neue Erfahrung an.


3. Tag: Rangwi - Mtae

Etappen-Kerndaten:

  • Distanz: 21,34km
  • Zeit (in Bewegung): 5:40km
  • Anstieg: 609m

Hey, schon war der letzte Tag angebrochen. Und damit auch unser Liebster. Auf dieser Etappe liefen wir nämlich nicht nur durch super tolle, abgelegene Bergdörfer und deren Felder, sondern auch mit wunderschöner Aussicht entlang der Klippen. Wir lachten zwar oft, dass derart unbefestigte Wege in Deutschland definitiv nicht erlaubt wären - wenn man aber ein bisschen auf seine Füße achtet, geht es voll klar. Und es ist die Aussicht allemal wert - sieh selbst:

Übernachtet haben wir wiederum in einem Kloster. Es war ungefähr genau so komofortabel wie das in der Nacht zuvor - also gar nicht. Dafür war die Aussicht ins Tal umso schöner.

Abendessen gab es in einem kleinen Lokal in der Innenstadt - mehr Authentizität wirst du kaum finden. Und mehr Reis auch nicht - der Wirt hat sich sehr über unseren guten Hunger gefreut. Generell war er super süß: Wir waren ganz anders begeistert von seinem Chai und er gab sich riesige Mühe, uns das Rezept zu verschriftlichen.


4. Tag: Die Rückfahrt Mtae - Lushoto

Zurück nach Lushoto ging es mit dem Bus um 05:00 morgens. Du kannst dir unsere Begeisterung vorstellen. Der Sternenhimmel, der uns auf dem Weg zur Haltestelle begleitete, hat es ein bisschen besser gemacht.

Die Fahrt war ehrlich gesagt eher stressig: Der Bus wackelt aufgrund der unbefestigten Straßen ziemlich stark, ist laut und überfüllt und der Körpergeruch der Menschenmasse fabriziert ein ganz besonderes Odeur. Die Dame hinter uns war prepared: Sie hatte sich eine Kotztüte mitgebracht, in die sie sich beiläufig erbrach. Wir waren darauf nicht so vorbereitet. Bring lieber einen starken Magen mit und versuch einen Fensterplatz zu bekommen - die Fahrt kann schon lang werden.


Insgesamt war es wirklich ein tolles Erlebnis, das wir nur wärmstens empfehlen können. Besonders, wenn du bisschen authentisch in das Bergleben eintauchen willst und dir die Zeit nehmen möchtest, alles in Ruhe und step by step aufzusaugen.

Und, konnten wir dich motivieren? Worauf wartest du dann noch?

Raus in die Welt mit dir!

Chiara und Marie