Der Wicklow-Way: Hardcore-Version in 3 Tagen

Okay, es ist wieder so weit: Dich packt die Wander- und Reiselust. Du hast wenig Zeit, willst aber jede Sekunde davon nutzen? Und du suchst am besten noch eine sportliche Herausforderung? Da haben wir mal wieder genau das richtige für dich: Wir sind einen Großteil des Wicklow Ways abgelaufen - aus Zeitgründen haben wir sehr viel Strecke pro Tag gemacht und unsere Zeit dabei seeeeeehr gut genutzt. Und auch unsere körperliche Fitness. Es war eine tolle Herausforderung, bei der wir gleichzeitig noch die wunderschöne Landschaft Irlands erleben durften.

Im Folgenden wollen wir dir diese dreitägige Wanderung vorstellen. Zu jeder Etappe gibt es eine Beschreibung, je einen Link zur AllTrails- und Komoot-Route und die jeweilige Unterkunft.
Da wir alles zu Fuß gelaufen sind, beginnen und enden die Routen auch an unseren Unterkünften, weshalb sie ein bisschen vom ursprünglichen Wicklow Way abweichen.
Nur als kleine Warnung: Das waren jetzt über 90km in 3 Tagen - wir waren super fertig danach und sind eigentlich doch relativ fit. Also, wenn du mehr von deinem Tag erwartest als zu wandern und danach doch gut erschöpft zu sein, hol dir hier einfach Inspirationen und stell dir deine Routen selbst zusammen. Wenn du jedoch Lust darauf hast, ist das eine unglaublich tolle Erfahrung!

As always haben wir dir natürlich auch mal wieder eine Packliste zusammengestellt. Wichtig bei Irland: IMMER an Regenzeug denken. Ohne unseren Regenschutz hätten wir abbrechen müssen. Wir haben auch unsere Kleidung in Plastiktüten verpackt in die Rucksäcke gepackt, um auf Nummer sicher zu gehen.

Tag 1 auf dem Wicklow Way

Wir starteten unsere Tour an einem Parkplatz unterhalb des Marlay Parks in Dublin. Der Beginn des Wicklow Ways ist hier gut gekennzeichnet durch Schilder. Auf dem Weg begegneten uns unglaublich viele verschiedene Vegetationen: Viele hügelige Anteile, mit Farn, Ginster und Nadelwäldern. Aber wir kletterten teilweise auch über Felsen oder wanderten zwischen Feldern. Einzelne Anteile entlang der Landstraße gab es ebenfalls. Die Straßen waren jedoch nur selten befahren und wir empfanden es eher als schöne Abwechslung, auch mal die Anwesen und Häuser entlang des Weges anschauen zu können.

Unser Rythmus war folgender: Wir brachen jeden Morgen gegen 07:00 auf. Nach den ersten 10km aßen wir Frühstück, das wir uns meisten am Tag zuvor besorgt hatten. Das ebenfalls mitgebrachte Mittagessen war nach weiteren 15 km dran. Unsere Unterkünfte erreichten wir jeweils Nachmittags, meist zwischen 15:00 und  17:00. Dann war unsere Hauptmission zu duschen und das Essen für den Abend und den nächsten Tag zu organisieren. Meistens waren wir dann auch komplett fertig.

Gegen Ende der ersten Etappe durchquerten wir ein Moor, das ein bisschen an das aus der Herr der Ringe erinnerte (gaaaaar nicht creepy...). Wir hatten aber nie Angst zu versinken (oder in die Tiefe gezogen zu werden): Denn der Weg war durch mit Nieten versehenen Holzbalken befestigt, auf denen wir laufen konnten. Auf Befestigungen dieser Art darfst du dich auch die ganz Strecke über immer mal wieder freuen.

Ein kleines großes Highlight am ersten Tag war definitiv auch noch ein Wasserfall entlang der Route:

Der erste Tag war definitiv der anstrengendste. Wir übernachteten in einem Zimmer bei unserer Gastgeberin Aurore. Sie war sehr nett und lebte in dem Haus mit Mann, Kind und Katze. Nach dieser Monster-Etappe hatten wir einfach nur Lust auf FastFood - sollte es dir auch so gehen, haben wir natürlich auch mal wieder eine klare Empfehlung für dich: Pizza oder Burger (oder beides...:-D) bei "Adrianos" holen und dann ab zum Fluss - ein richtig entspannter Spot, um noch bei einem Bier aus dem Supermarkt den Tag ausklingen zu lassen:-)

Tag 2 auf dem Wicklow Way

Auch am zweiten Tag durften wir uns über die irische Landschaft freuen. Diese Etappe startete entlang einer asphaltierten Straße, die von Steinmauern und hohen Bäumen gesäumt war.

Zum Glück ging es jedoch bald wieder auf Wanderwege, die entlang von weidenden Schafen führten - diese Tiere begegnen einem auch die ganze Zeit. Und sie sind der Grund, wieso die Wegen teilweise gekreuzt werden durch Schranken oder Hindernisse, über die wir Zweibeiner - im Gegensatz zu den Vierbeinern - klettern können. Auch wenn das nicht zu unseren größten Hobbys zählt, mit unseren 15kg-Rucksäcken auf den Rücken :-D

Am zweiten Tag hatten wir auch den ein oder anderen Gipfel auf dem Plan. Unter anderem den Troopstown und den Boot Hill. Es war super wenig los, weshalb wir unserem Mittagstief mit einem super entspannten Powernap auf dem Troopstown Hill Abhilfe schaffen konnten - klare Empfehlung, solltest du die Zeit dazu haben!

Auf den Gipfeln hier finden sich auch keine Gipfelkreuze, sondern Steinhaufen, auf den jeder, der es hinaufschafft, einen Stein legt.

Eine weitere Besonderheit Irlands: Das Wasser in den Flüssen ist braun.

Die zweite Nacht verbrachten wir wieder in einem privat vermieteten Zimmer. Bei diesem ist zu beachten, dass das Haus ein bisschen außerhalb liegt und es keine nahegelegene Einkaufsmöglichkeit gibt. Die liebe Gastgeberin, das im Preis enthaltene Frühstück und die tolle Aussicht machen das aber auf jeden Fall wett!

Tag 3 auf dem Wicklow Way

Schlussendlich brach der dritte Tag an. Und du kannst uns glauben, wenn wir sagen, dass das unsere größte Challenge war: Es hat nämlich durchgehend geregnet. Deshalb nochmal ein riesiger Apell an dich: Vergiss den Regenschutz nicht!

Die dritte Etappe war auch - besonders anfangs - sehr Landstraßen-lastig. Dafür beinhaltet sie aber ebenfalls eine sehr abenteuerliche Grad-Wanderung: Das heißt ein steiler Aufstieg, dann ist man sehr lange Zeit oben und ein rascher Abstieg. Wir wurden kräftig durchgewindet und durchnässt aufgrund des Wetters - zu diesem Zeit fanden wir das aber auch noch sehr lustig. Wir trafen exakt zwei Leute auf der Strecke, die uns mit den Worten: "Are your real?!" begrüßten.

Hart wurde es die letzten 10km, als wir komplett durchnässt durch die Pampa liefen. Lass es uns so sagen: Wenn nochmal einer den Spruch "Es gibt kein falsches Wetter, nur falsche Kleidung" bringt, dann lassen wir ihn bei Sturmböen auf einem Grat im Nirgendwo Irlands durch den Nebel stapfen und gucken, wie sehr er seine Regenjacke danach noch anpreist.

Angekommen im Dorf Aughrim waren wir dann auch erstmal sehr dankbar unsere vollkommen durchnässten Kleider gegen trockene zu tauschen. Von dort aus fährt ungefähr stündlich ein Bus nach Arklow. Die Haltestelle in Arklow ist praktischerweise direkt neben dem örtlichen Lidl (Snaaaack-Time). Von dieser fahren ungefähr im 30min-Takt Busse nach Dublin. Fahrkarten kann man wieder beim Fahrer kaufen, alles in allem hat die Fahrt pro Person ungefähr 20 € gekostet.

Alles in allem war es eine super schöne Tour, die körperlich auch noch eine echte Challenge darstellte. Im Nachhinein waren wir also zusätzlich zu den vielen neuen Bildern im Kopf auch noch extra stolz. Oh, und das Essen war natürlich auch immer echt super, wenn auch eher Fastfood-haltig.

Aaaaaalso, eine klare Empfehlung!  Solltest du noch Fragen, Anmerkungen, Sonstiges haben, lass es uns gerne in den Kommentaren wissen.
Ansonsten können wir dir nur ganz viel Spaß wünschen!

Raus in die Welt mit dir :-)
Chiara und Marie