"It is impossible to walk an inch in Dublin without walking upon a story." - Brendan Behan
Und mit dieser Aussage können wir dem irischen Schriftsteller Brendan Behan nur Recht geben - vor allem, wenn man sich die Altstadt anschaut. Dieser Umstand ist natürlich doppelt praktisch, wenn man nicht besonders viel Zeit hat, aber trotzdem möglichst viel Dublin erleben wir.
Im Folgenden beschreiben wir dir einen Stadtrundgang durch "the fair city", der mühelos an einem halben Tag abgelaufen werden kann. Je nach Interessen kannst du mehr oder weniger Zeit an den einzelnen Spots verbringen. Und natürlich - was wäre unser Blog ohne ein paar Foodspots: Tipps für traditionell irisches Essen auf dem Weg sind natürlich auch dabei:-)
Hier wie immer ein kleiner Kurzüberblick:
- Trinity College
- Temple Bar
- Dublin Castle
- Christ Church Cathedral
- St. Patrick's Cathedral
- Ha'penny Bridge
- Grafton Street
- Merrion Square
Trinity College
Das Trinity College wurde im Jahr 1592 von Königin Elisabeth I. von England gegründet und ist somit eine der ältesten Universitäten Europas. In seiner doch ziemlich langen Zeit hatte es viele berühmte Absolventen hervorgebracht, von denen wir peinlicherweise kaum einen kannten. Einer wäre zum Beispiel Oscar Wilde, der Autor unter anderem des Buches "Das Bildnis des Dorian Gray". Aber auch heute noch studieren hier Menschen aus der ganzen Welt.
Der Hauptcampus, der "als schönes Beispiel für georgianische Architektur" gilt, hat uns sehr gut gefallen: Der Gebäude sind unglaublich schön und geben minimale Hogwarts-Vibes (allein deshalb schon ein Besuch wert).
Als klares Highlight gilt auch die Bibliothek, die wir uns super gerne angeschaut hätten. Diese ist gekoppelt mit der Ausstellung des "Book of Kells". Das ist ein Manuskript aus dem 9. Jahrhundert, des die vier Evangelien des Neuen Testaments enthält. Abgesehen davon, dass pro Eintrittskarte jedoch ca. 20€ verlangt werden, waren die Tickets bei unserem Eintreffen schon komplett ausverkauft. Solltest du dir das nicht entgehen lassen wollen, buch dir also lieber eines im Vorraus online :-) Der Spaziergang über den Campus hat sich trotzdem vollkommen gelohnt!
Temple Bar
Weiter geht es nach Temple Bar. Das ist ein für seine Kultur bekanntes Viertel. Es ist benannt nach dem ursprünglichen Tempel Bar, einem befestigten Tor, das im 17. Jahrhundert Teil der mittelalterlichen Stadtmauer war.
Uns hat das Viertel super gefallen: Zum einen gibt es mega viele lecker Foodspots und man hat Gelegenheit, die örtlichen Spezialitäten auszuprobieren. Also solltest du Lust auf Fish & Chips, Burger oder Steak haben, dann nichts wie hin! Außerdem spiegelt es die Architektur und Häuser von Dublin toll wieder: Die Fassaden sind bunt bemalt in verschiedenen Farben, jede Ecke stellt einen irish pub dar und überall hängen Blumentöpfe.
Ein Aspekt, der uns generell in dieser Stadt aufgefallen ist: Alle Türen sind jeglichen Farben angestrichen. Natürlich fragst du dich nun: Woher kommt die bunte Aufmachung? Ein Glück, dass wir das für dich recherchiert haben: Und wir haben nicht nur einen möglichen Grund, sondern sogar drei zur Auswahl:
Gründe für die bunten Türen Dublins:
- Es soll wohl ein Ausdruck politischer Rebellion sein: Als 1901 die Königin von England starb wurde befohlen, alle Türen als Zeichen der Trauer schwarz anzustreichen. Die Iren hatten da aber weniger Lust drauf.
- Oder es könnte ein Versuch der Individualitätsbewahrung sein: Im 18. Jahrhundert kam es zu einem Bauboom und alle Häuserdetails wurden streng reglementiert und standardisiert - außer die Farbe der Haustüren.
- Möglichkeit Nummer drei und auch die, die uns am Besten gefällt: Die unterschiedlichen Farben der Haustüren sollen als Orientierungshilfe für betrunkene Iren dienen, die nachts aus dem Pub ins Bett finden wollen.
Dublin Castle
Das Dublin Castle ist ein historisches Schloss und dient als Regierungssitz. Als erstes gelangt man in den Innenhof. Auch dieser soll ein tolles Beispiel für georgianische Architektur sein, hat uns jetzt aber nicht so vom Hocker gehauen. Es kann auch besichtigt werden, aber aus Zeit - die Schlange an Touristen war ewig lang - und Kostengründen entschieden wir uns dagegen.
Christ Church Cathedral
Die Christ Church Cathedral ist eine der ältesten Kathedralen der Stadt. Ihre Geschichte reicht sogar bis ins 11. Jahrhundert zurück: Ursprünglich gegründet wurde sie 1030 von einem König namens Sitric Silkenbeard. Damals war sie noch eine Holzkirche - bis heute wurde sie mehrmals wiederaufgebaut und erweitert und stellt nun eine Mischung aus romanischer, gotischer und viktorianischer Architektur dar. Wir haben sehr wenig Ahnung davon, können aber verkünden, dass sie sehr hübsch aussah:-D
Ihr Glockenturm hat sogar einen eigenen Namen: The Belfry. Sein Läuten klang so hübsch, dass wir es sogar auf einem Video festgehalten haben:
Man kann sowohl die Kirche besichtigen, als auch auf den Glockenturm laufen. Das kostet jedoch pro Kopf ungefähr 10€ und war es uns nicht wert.
Kurze Foodpause: Bite of Life
Dieses süße Cafè ist eine klare Empfehlung: Wir waren zur Nachmittags Zeit da und haben zum ersten Mal Scones gegessen. Dazu wurden uns schwarzer Tee mit Milch oder Kaffee serviert. Alles dort ist super süß, klein, eng und authentisch und auch die Kellnerinnen sind einfach nur cute.
St. Patrick's Cathedral
Okay, ab gehts zur zweiten wichtigen Kirche, die man sich in Dublin anscheinen nicht entgehen lassen sollte: Die St. Patrick's Cathedral. Wie der Schutzheilige heißt müssen wir wohl nicht erwähnen. Ansonsten geht ihre Geschichte wohl auf das 5. Jahrhundert zurück: Angeblich befand sich an dieser Stelle eine heilige Quelle, an der St. Patrick Gläubige getauft haben soll.
Neben der Kirche ist zudem ein kleiner Park, durch den es sich lohnt durchzuschlendern. Da auch der Eintritt für die Kirche wieder ca. 10€ betragen hätte, haben wir auch auf diese Erfahrung verzichtet.
Ha'penny Bridge
Von der Ha'penny Bridge waren wir auf den ersten Blick ehrlich gesagt ein kleines bisschen enttäuscht, weil sie uns optisch nicht so hundertprozentig zugesagt hat. Vor allem nicht, weil schon ein ziemlicher Hype um sie gemacht wird. Der hat aber auch seine Gründe: Die Ha'penny Bridge war nämlich die erste feste Brücke, die den Fluss Liffey in Dublin überquerte. Davor gab es tatsächlich nur Fährverkehr. Die Brücke wurde 1816 eröffnet und aus Gusseisen gefertigt.
Aber warum heißt die Ha'penny Bridge eigentlich Ha'penny Bridge?
Der Name Ha'penny Bridge ist eine Abkürzung für Halfpenny Bridge. Die Brücke heißt so, weil die Benutzung ursprünglich einen halben Penny kostete.
Grafton Street
Die Grafton Street ist eine ziemlich bekannte Einkaufsstraße in Dublin, über die wir - da wir schonmal da waren - natürlich auch schlendern mussten. Es gab auch alles an Konsummöglichkeiten, was das Herz begehrt. Wobei wir einen klaren Favoriten hatten: Den "The secret Book and record store". Das ist eine Second-Hand-Buchhandlung, über die man quasi nur stolpern kann: Ein kleines Schild an einem Türeingang weißt darauf hin, dann folgt man einem Gang nur um sich schließlich in einem großem Raum voller alter Bücher, Filme und Schallplatten wiederzufinden.
Generell sind Buchhandlungen und vor allem Second-Hand-Book-Shops in Irland ein ziemliches Ding: Den Folgenden können wir ebenfalls empfehlen, dort gab es auch einige bekanntere Werke, wie zum Beispiel "Das Bildnis des Dorian Gray".
Merrion Square
Der Merrion Square ist ein ziemlich hübscher Park - wenn dir nach den ganzen Menschmassen nach ein bisschen Ruhe zumute ist, können wir einen walk dort nur wärmstens empfehlen. Zudem ein klares Muss für alles nerdy Leseratten, die "Das Bildnis des Dorian Gray" gelesen haben: Die Oscar Wilde Statue in einer Ecke des Parks. Gegenüber von Oscar, der es sich auf einem Felsen ziemlich gemütlich gemacht hat, sind Säulen, mit bekannten Zitaten aus seinen Büchern:-)
Fish and Chips - ein klare Muss für einen Dublin-Besuch
Damit auch die Essenskultur nicht zur kurz kommt, mussten wir natürlich abends noch Fish and Chips ausprobieren. Und waren so absolut gar nicht begeistert davon :-D Wir haben uns eines Protion geteilt und als Beilage Zwiebelringe bestellt - und waren super froh darüber, weil wir nicht einmal das ganz geschafft haben. Dieses Gericht ist nämlich einfach nur Öl. Und für uns definitiv ein erstes Mal, das eher nicht wiederholt werden wird.
Busfahren in Dublin
Generell noch eine klare Empfehlung: Eine Busfahrt in einem der Doppeldecker-Busse. Die Fahrpläne decken sich mit den GoogleMaps-Informationen und Tickets kann man beim Fahrer erhalten. Hier aber aufgepasst: Man kann nur mit Münzen zahlen!
So viel also zu einem Nachmittag in Dublin. Wir hoffen, wir konnten dich inspirieren - für Nachfragen stehen wir natürlich immer in den Kommentaren zur Verfügung:-)
Worauf wartest du noch?
Raus in die Welt mit dir!
Chiara & Marie