Kultururlaub in den Städten der Cinque Terre

Ein Urlaub mit viel Sonne, Meer, gutem Essen, supersüßen kleinen italienischen Städten und der Möglichkeit auf tolle Wanderungen und Aussichtspunkte – haben wir dich? Wir waren auf jeden Fall sofort dabei! Deshalb können wir nun im Folgenden über unseren Kurzurlaub in den Chinque terre – den hübschesten Hafenstädten Italiens – berichten und dir ganz viele Tipps zu Unterkünften, Essen, Fotospots und Freizeitinspos geben.

Worauf du dich im Folgenden freuen darfst:

Planung im Voraus

Das übliche Problem: Reiselust – Ja! Zeit zu planen – Woher nehmen, wenn nicht stehlen? Deshalb beschreiben wir dir hier die wichtigsten Punkte, auf die du achten solltest. Ein bisschen Planung hier und da ist schon manchmal ganz sinnvoll!

Also erstmal zu den generellen Eckdaten: Unser Trip war Anfang Juni, die AirBnBs/Hostels haben wir Anfang des gleichen Jahres gebucht. Für 3 Personen kostete die Übernachtung dann immer zwischen 100-150€ - hätten wir 1 Monat vor der Reise erst gebucht, hätte sich der Preis verdoppelt.

Wir wollten unbedingt zwischen den verschiedenen Städten wandern gehen - deshalb haben wir uns erst einmal informiert, Google gefragt und eine grobe Wanderroute zusammengestellt.

Mehr Infos zu allen Details der Wanderung findest du hier:

Für die Anfahrt und Rückfahrt haben wir je einen ganzen Tag eingeplant – egal ob mit Flugzeug, Zug oder Auto, ein Puffer ist immer schön. Außerdem macht so eine Fahrt ohne Zeitdruck doch gleich viel mehr Spaß :-).

Das hier war dann schlussendlich unser Zeitplan (weiter unten werden wir alles natürlich noch viel genauer beschreiben).

Wenn die AirBnbs gebucht sind, kannst du dir auch schon überlegen, was genau du vorhast. Wir waren immer so die Hälfte des Tages auf dem Wanderpfad unterwegs – was wir den Rest der Zeit so getrieben und welche Tipps wir für dich und deinen Urlaub gesammelt haben findest du im Folgenden – los geht’s!

Anfahrt

Unser Startpunkt ist ein Dorf nahe Kempten in Bayern. Wir hatten die Wahl zwischen einer Anfahrt mit dem Zug bzw. mit dem Auto.
Mit dem Zug fährt man bis nach La Spezia und von da aus sind alle Städte der Chinque terre schnell und preiswert (ca. 5€ pro Fahrt) erreichbar.

Wir entschieden uns für die Anfahrt mit dem Auto (natürlich ein großer Luxus, wenn man ein Elternteil dabeihat, der ein Auto besitzt ;-)). Die Fahrt dauerte zwischen 7 – 8 Stunden für 700km.

Mit dem Auto kann man bis nach Levanto fahren und dort den einzigen richtigen, öffentlichen Parkplatz in der Stadt nutzen.

Wir haben für unsere Standzeit (~72 h) ~80€ gezahlt - das ist individuell am Ticketautomat anzupassen. Das sowie die Vignetten- und Mautkosten sollte in der Budgetplanung nicht vergessen werden.

Ebenfalls ist es gut möglich, dass dieser Parkplatz gerade in der Hochsaison voll besetzt ist. Dann empfiehlt es sich, in einer der größeren Städte zu parken, z.B. La Spezia, und von dort aus wiederum den Zug nach Levanto zu nehmen. Dort gibt es viele -teilw. auch günstigere oder sogar kostenlose - Parkplätze in der Nähe des Bahnhofs.

Levanto

Als wir nach 8 Stunden Fahrt angekommen sind, waren wir erst einmal gut fertig. Deshalb ging es zur Strandpromenade, wo wir die von Zuhause mitgebrachte Brotzeit aßen.

Anschließend bezogen wir unsere Unterkunft.

Da das Meer rief, verbrachten wir unseren Nachmittag dort. In Levanto gibt es sowohl öffentliche, als auch gebührenpflichtige Strände, wo du Schirme und Liegestühle ausleihen könntest. Wir entschieden uns für ersteres.

Kurzer Exkurs für begeisterte Ballspieler - Strandverkäufer hassen diesen Trick: Wer kennt es nicht? Man ist im Urlaub, leichtes Gepäck, und hat keinen Ball dabei, den man sich im Meer zuwerfen könnte. Aber wegen einer Stunde will man auch keinen kaufen. Vor allem nicht, um ihn dann den ganzen Urlaub vergessen im Rucksack mitschleppen zu müssen. Wir haben spontan eine Lösung gefunden: Packt einfach 3-5 Socken in eine größere und nehmt die. Und denkt bei den ersten Malen, wenn der „Ball“ in eurem Gesicht landet lieber nicht daran, wo er vorhin schon überall war. Gerngeschehen.

Abends solltet ihr es euch nicht entgehen lassen, durch die verwinkelten Gassen Levantos zu schlendern und die ein oder andere Sehenswürdigkeit zu besichtigen. Uns hat die Kirche von St. Andrew super gut gefallen – fertigstellt wurde sie im Jahr 1463, mit dem Bau begonnen jedoch schon 1222. Das heißt, wenn ihr im Inneren der Kirche Steine berührt, sind die seit gut 800 Jahren dort. Krank, oder? Der Marmor kommt btw aus Carrara (für den war Michelangelo auch bekannt), aber auch aus lokalen Steinbrüchen.

Aber, wir wissen alle, wieso man nach Italien fährt: Pizza. No words, but Pizza. Unser Plan war, uns mit dem höchsten aller Güter an eine der Molen zu setzen, die vom Strand aus ins Meer ragten. Das Unternehmen gestaltete sich aber schwerer als gedacht, weil gefühlt keine der Pizzerien in Levanto – wieso auch immer – Pizza to go verkaufte. Das kann dir natürlich nicht passieren, denn wir verlinken dir hier eine Pizzeria, die das gewährleistet:

Vernazza

An unserem ersten richtigen Urlaubstag wanderten wir von Levanto noch Vernazza – wenn du mehr zu unseren Touren erfahren willst, schau dir doch mal diesen Beitrag an:

Wir erreichten Vernazza in der Mitte des Tages und unser erster Eindruck war einfach nur, wie voll es dort war! Du musst wissen, dass Vernazza als die Schönste der Chinque terre gilt, weshalb es dort natürlich auch alle Touristen hinzieht, die mit dem  Zug anreisen.

Unsere Taktik war, uns nach der Wanderung einfach vollkommen erledigt an der Steinstrand zu legen und Siesta zu machen. Schwimmen kann man dort auch sehr schön.

Eine super Aussicht auf Vernazza hat man auf dem Weg hinauf zum Restaurant „La Torre“ – sowohl tags als auch nachts. Und ja, wir sind da noch zweimal hochgedackelt, weil es so toll aussah.

Was wäre unser Blog ohne eine exklusive Essensempfehlung? Um dem Gedränge der Stadt zu entfliehen können wir dir wärmstens das Restaurant „Trattoria da piva“ empfehlen. Zum einen gibt es dort Nudeln mit dem Pesto, für das die ligurische Küche bekannt ist. Zum anderen haben sie ein unglaubliches Meeresfrüchte-Risotto, das man für 2 oder mehr Personen nehmen kann. Besonders für den Kohldampf nach dem Wandern ist es perfekt geeignet!

Abends können wir dir wärmstens empfehlen es auszunutzen, dass die Stadt ohne die Tagestouristen viel leerer ist: Jetzt schlenderst du ungestört durch die Gassen und kannst das Nachtleben beobachten. Der perfekte Spot, um den Sonnenuntergang zu genießen, ist aber definitiv mit einem Vino oder Bier am Hafen. Super für Fotos, oder auch einfach nur um die Seele baumeln zu lassen.

Riomaggiore

Am zweiten vollen Tag wanderten wir von Vernazza nach Riomaggiore. Riomaggiore teilt sich in die Neustadt -mit Autos – und die Altstadt, in der keine Autos fahren.

Das war die anstrengendste Etappe, weshalb wir nachmittags definitiv wieder in the need for sleep waren. Deshalb – auf zum Hafen, um sich dort auf den Felsen zu sonnen.

Auch hier würden wir dir empfehlen einen kleinen Spaziergang durch die Gassen zu machen – Riomaggiore ist ebenfalls eine supersüße Stadt!

In Riomaggiore scheint es ein echtes Ding zu sein, frittiertes Seafood zu essen – an der kleinen Hauptstraße der Altstadt gab es quasi nebeneinander 3 Läden. Natürlich haben wir es gleich ausprobiert und können es dir empfehlen:-D

Abendessen gab es in der „Trattoria Nonna Vittoria“ – von dort aus kann man super gut die Leute auf der Hauptstraße stalken. Das Essen war ganz gut (vollkommen okay für den Preis), die Getränke waren besser – und du wirst lachen, aber ich habe mit einer heißen Schokolade gestartet. Und die war echt gut!

Und again – nichts geht darüber, den Abend mit einem Vino am Hafen ausklingen zu lassen und den Sonnenuntergang zu bewundern.

Eine weitere coole Aktivität wäre, vom Hafen aus eine Bootstour zu buchen. Das geht spontan vor Ort oder auch über get your guide.

Diese macht man mit wenigen anderen Leuten auf einem kleinen Fischerboot und oft sind Snacks und Getränke inklusive. Die Boote fahren die einzelnen Städte der Chinque Terre an, weshalb man diese von der Seeseite aus bewundern kann. Außerdem gibt es die Möglichkeit, auf offenem Meer anzuhalten und dort ins Meer zu springen – ein einmaliges Erlebnis!

Schiffsfahrt Portovenere – Levanto

Nach der Wanderung am nächsten Morgen in Portovenere angekommen, führte uns der nächste Weg gleich zur Anlegestelle des Passagierverkehrs, wo auch der Ticketverkauf stattfindet.

Hier erkundigst du dich nach den Abfahrzeiten des Schiffs, da diese saisonal unterschiedlich sind und im Internet leider nicht einsehbar. Die Kosten betrugen pro Person 22€. Während du auf das Schiff wartest, kannst du wenn dann die Stadt erkunden, oder dich einfach an den örtlichen Strand legen und deinen Füßen nach getaner Arbeit eine Abkühlung gönnen.

Mit dem Schiff ist man von Portovenere nach Levanto tatsächlich zw. 1,5 und 2h unterwegs. Das war natürlich der Hit, nachdem wir die Strecke die letzten drei Tage zu Fuß zurückgelegt hatten. Aber auch abgesehen davon ist es eine tolle Erfahrung. Die Küste ist wunderschön, der Fahrtwind schenkt Erfrischung und das Schiff hält in jedem einzelnen der Chinque Terre. Bis auf Corniglia, da diese Stadt 80m über nN liegt und daher vom Seeweg aus nicht erreichbar ist. Somit bekommt auf jeden Fall auch die Haupattraktion Liguriens nochmal von der Meerseite aus zu Gesicht.

In diesem zuckersüßen AirBnB verbrachten wir die Nacht. Es hat uns dort spontan so gut gefallen, dass wir beschlossen uns Essen aus der Stadt zu holen und dort zu Abend zu Essen.

Die Hauptgerichte (Nudeln mit seafood) sind eine klare Empfehlung, die Beilagen eher nicht so.

Sooo, das war unser kleiner Städtetripp durch die Chinque Terre – haben wir dich motiviert? Wenn ja, dann wünschen wir dir ganz viel Spaß! Offene Fragen beantworten wir dir gerne in den Kommentaren.

Raus in die Welt mit dir!

Chiara und Marie