Mein erster Volkstriathlon als Hobbysportlerin

Mann und Frau posieren stolz vor ihren Rennrädern. Beide Tragen Sportkleidung und -sonnenbrillen.

Am 24.06.23 nahmen mein Bruder und ich am Unterällgäuer Volkstriathlon in Ottobeuren teil – ziemlich spontan, ohne wirkliche Vorbereitung und genaue Erwartungen, was uns erwarten wird. Es gab einige Dinge, die uns ziemlich kalt erwischt haben, aber auch viele Punkte, über die wir uns im Voraus definitiv zu viele Sorgen gemacht haben.

Du hast auch Lust, ins Triathlon-Business einzusteigen? Mega geil, mach das auf jeden Fall! Um dir die Angst zu nehmen und dich ein bisschen zu preparen, findest du im Folgenden unsere ersten Erfahrungen, Tipps und eine Liste mit Dinge, die man auf jeden Fall dabeihaben sollte. Viel Spaß damit!


Anmeldung, Organisatorisches und Formalien (Packliste)

So also erstmal solltest du dich natürlich für den Spaß anmelden. Das haben wir ungefähr 3 Monate im Voraus auf der offiziellen Website gemacht. Wir mussten die persönlichen Daten angeben, eine T-Shirt-Größe nennen und 57€ überweisen.

Die Reihenfolge war: 400m Schwimmen – 20km Fahrradfahren – 5km Laufen.

Am Abend davor konnten wir schon vor Ort die Startunterlagen abholen. Da es bei einem Triathlon zwei sogenannte „Wechselzonen“ gibt (1. Wechselzone: Zwischen Schwimmen – Fahrradfahren; 2. Wechselzone: Zwischen Fahrradfahren – Laufen), werden zwei Tüten ausgegeben: Die eine bleibt beim Fahrrad, in ihr ist dein Radsport-Stuff enthalten, das du nach dem Schwimmen anziehen kannst. Die andere wird in die 2. Wechselzone gebracht – in ihre sind zusätzliche Laufutensilien, die du nach dem Fahrradfahren evtl. noch gebrauchen kannst.

Was wir schließlich dabei hatten:

  • Angezogen: Schwimmanzug, Schwimmbrille und -kappe am Mann.
  • Gravel bike (Das Rad durfte ich von einem guten Freund ausleihen. Man kann mit jedem Fahrrad mitmachen, aber der Großteil der Athleten hatte professionelle Rennräder oder Triathlonbikes dabei. Mit einem Citybike musst du dich darauf einstellen, glatt und feierlich abgehängt zu werden.)
  • Kurze Sporthose, T-Shirt, Socken, Joggingschuhe, Fahrradhelm, Sportsonnenbrille (am Tag davor für 13€ beim DM gekauft)
    -> Das war unser Zeug zum Fahrradfahren, lag also am Fahrrad in der 1. Wechselzone

Dadurch, dass ich in meinem Fahrrad-Outfit auch gelaufen bin, hatte ich in der 2. Wechselzone nichts hinterlegt. Ich habe nur mein Helm und die Brille dort liegen gelassen.

  • Ein Gummiband, um die Startnummer festzumachen. Beim Radfahren wird sie auf dem Rücken getragen, beim Laufen vor dem Bauch und mit einem Gummiband kann das schnell vor vorne nach hinten und zurück geswiched werden. Wir hatten keines dabei und das Glück, dass man uns eines geliehen hat. Da reicht auch ein ganz einfaches aus Mamas Nähkästchen.
  • Genügend Getränke und Snacks (Banane, Müsliriegel) für vor dem Triathlon.

Zu Ausrüstung muss man natürlich sagen, dass das in unserem Fall alles sehr provisorisch war: Ich hab meinen Badeanzug für den Fahrrad- und Laufabschnitt unter den Sportklamotten angelassen – klarer Fall von passt schon, aber es gibt Schöneres. Erfahrene Triathleten tragen einen speziellen Anzug dafür.
Zudem kann man sich gerade bei der Fahrradausrüstung natürlich steigern bis zum geht nicht mehr: Die meisten hatten Schuhe, die sie an die Pedale klippen konnten. Dann ergibt natürlich auch die Wechselzone 2 ihren Sinn, um dort von den Fahrrad- in die Laufschuhe zu wechseln.


Persönlicher Stand und Fitnesslevel

Da unser erster Volkstriathlon eher eine „just for fun“-Aktion werden sollte – und wir aufgrund von Klausurenphase etc. auch weder Zeit noch Nerven gehabt hätten – haben wir uns nicht speziell darauf vorbereitet. Trotzdem kann man uns als relativ fit bezeichnen, weil wir fast täglich Sport machen – passenderweise in den erforderlichen Kategorien:

  • Laufen (immer so um die 10km, wenn Zeit ist gerne längere Strecken; 2-3 mal die Woche)
  • Schwimmen (1-1,5h; auch im Verein; 1-2 mal die Woche)
  • Fahrradfahren (1-2 mal die Woche, aber in Form von gemütlichen Radtouren/Cycling-Kursen).

Also ein gewisses Sportlevel war schon da – und wir waren auch heilfroh darüber: Dieser Triathlon war nämlich viel anstrengender als gedacht. Grundsätzlich sind die Distanzen an sich ja nicht die Welt. Aber, wenn alles in Folge UND mit Zeitdruck – für die nötige Motivation sorgen die Triathleten um dich herum … - geschieht, bist du danach gut hinüber.


Ablauf

Okay, und dann war es auf einmal auch schon so weit. Ab 08.30 konnte man sein Fahrrad in der Wechselzone 1 abgeben – diese befand sich direkt neben dem Baggersee, in dem auch die Schwimmetappe stattfand. Parkplätze standen ausreichend zur Verfügung. Zum Fahrrad legten wir dann schon unsere (offenen) Sportschuhe und Kleidung bereit, um sie nach dem Schwimmen möglichst schnell anzuziehen.

Um 09:15 gab es dann noch eine kleine Ansprache, wie man sich zu verhalten hat etc. pp. – u.a. wurde der Ratschlag aufgegeben, dass sich gleich beim Schwimmen die Krauler vorne und die Brustschwimmer hinten gruppieren, damit sich keiner in die Quere kommt.

Diesen Rat beherzigend reihte ich mich dann um 10:00 in die Menschenmenge ein, die sich darauf vorbereitete, in 10 min in den Baggersee zu stürmen – und ja, ich war unglaublich nervös! Da ich eine relativ gute Kraulerin bin, beschloss ich, mich ans Ende der Kraul-Gruppe zu stellen.

Als um 10:10 – die Frauen starteten 10 min nach den Männern - dann jedoch der Startschuss ertöhnte, kam es zur ersten Überraschung: Anders als im Schwimmbad, wo man sich relativ frei und ohne Wellen bewegen kann, stellte sich die Kraulgruppe als eine Mischung aus Gruppenprügelei und Wellenbad heraus: Es war ein einziges Gedränge, bei dem einfach nur Wasser verspritzt wurde. Nach zahlreichen Ellenbogen in meinen Rippen und sogar einem Fuß in meinem Gesicht, beschloss ich dann, dass mir mein Leben doch wertvoller war als eine gute Zeit und lies mich zurückfallen. Bei den Brustschwimmerinnen ging es dann zum Glück auch relativ human zu.

Tipp: Beim ersten Triathlon solltest du dich beim Schwimmen eher passiv im Hintergrund halten. Generell sollten dir beim ersten Mal die Zeiten nicht so wichtig sein.

Nach dieser kleinen Nahtoderfahrung brachte ich die 400 m dann auch smooth hinter mich.

Der Weg vom Baggersee hinauf zu den Fahrrädern war mit Filzmatten ausgelegt, sodass man schnell hochlaufen konnte. Am Rad angekommen, zog ich mir meine Sportsachen an – und hüpfte wie eine Bekloppte durch die Gegend beim Versuch, die Laufleggins möglichst schnell über meine nassen Beine zu ziehen. Aber kann ja nicht jeder einen Triathlonanzug haben :-) (und ja, ich war neidisch auf jeden, der einen hatte).

Tipp: Mein persönliches A und O war, dass ich mich selbst nicht so ernst genommen habe. Beim ersten Mal - und auch beim zweiten, dritten und siebten - darf man Fehler machen. Und sich blamieren. Und darüber Lachen :-D

Dann schnappte ich mir das Fahrrad und lief damit zum Start – erst ab dort durfte man aufsteigen.

Nun folgte die 20km-Fahrradetappe. Persönlich muss ich zugeben, die ein wenig unterschätzt zu haben – vor allem, weil es in Bayern doch einiges an Bergen gibt. Als ich im Stadion ankam, spürte ich auf jeden Fall kurzzeitig meine Beine nicht mehr.

Das auf dem Bild ist mein Bruder - aber ich sah bestimmt mindestens genau so sportlich aus :-P

Das machte den Start für den 5 km – Lauf natürlich etwas beschwerlich. Aber ich blieb einfach bei mir, konzentrierte mich auf meine Atmung und dann lief das schon.

Tipp: Generell solltest du dich immer an dir selbst und nicht an anderen orientieren. Lass dich nicht zu sehr hetzen – jeder in seinem Tempo.

Der Zieleinlauf war dann natürlich noch ein besonderes Ereignis, weil dir alle Menschen auf der Geraden zujubeln und du wirklich nochmal alle deine letzten Kräfte mobilisierst. Ich war auch selten so fertig (wie auf den Bildern auch unschwer zu erkennen:-D).

Im Ziel durfte man sich dann über Obst-Snacks, Getränke und sogar Bier freuen. Wenn das mal nicht verdient war!


Fazit

Am Nachmittag desselben Tages kamen schon die Ergebnislisten online – inklusive einer Urkunde für jeden Triathleten. Diese konnte gedownloaded werden und die einzelnen Zeiten standen darauf.

Insgesamt würden wir es jedes Mal wieder machen – und haben fest vor, auch nächstes Jahr wieder dabei zu sein! Generell ist das erste Mal natürlich immer ein Sprung ins kalte Wasser, aber hat man das erst einmal geschafft, ist man bestens vorbereitet für das nächste Mal.

Die Stimmung unter der Sportlern war – bis auf diese grausamen 400m Schwimmen – super schön kameradschaftlich und allgemein sehr angenehm. Auf der Lauf- bzw. Fahrradstrecke wurde man auch immer toll von Anwohnern und Zuschauern angefeuert – gekrönt natürlich durch den bereits erwähnten Zieleinlauf.

Wir hoffen wir konnten dich motiveren - für jegliche Fragen stehen wir wie immer in den Kommentaren zu Verfügung.

Worauf wartest du noch?
Auf ins Triathlon-Business mit dir!

Marie + Chiara

PS: Bei dem Triathlon werden auch viele Bilder gemacht, um dann später auf der Website hochgeladen zu werden – ratet Mal, wer es auf die Sartseite geschafft hat? Mit einem absolut schrecklichen Bild, auf dem man sieht, wie absolut nervös diese Person war? Ganz genau: It's me:-)
PPS: Ja, es ist das Schwimmbild, das ich schon weiter oben gepostet habe :-D