Ich, Marie, war mit meinem Freund Alex im Ägypten-Urlaub. Da Alex im Rollstuhl sitzt, hat uns das vor ein paar Herausforderungen gestellt. Unsere Reiseplanung (inkl. Links), Aktivitäten und Tipps nun im Folgenden😇
Von welcher Einschränkung reden wir eigentlich?
Rollstuhl ist nicht gleich Rollstuhl - und je nach Grad der Einschränkung ist so ein Urlaub natürlich leichter und weniger leicht umzusetzen. Deshalb, damit du das einordnen kannst, hier ein paar Infos: Alex ist mit spina bifida zur Welt gekommen, ist ziemlich fit und kann sogar wenige Schritte gehen (außerdem macht er Leistungssport). Er kann auch alleine fliegen. Trotzdem war uns Barrierefreiheit super wichtig! Stufen, ein Pool ohne Rollstuhllift oder nicht Rollstuhl-geeignete Fahrzeuge wären aber kein absolutes K.O.-Hindernis gewesen.
Kurzer Awareness-Moment
In diesem Beitrag erzähle ich von einer Reise, die ich gemeinsam mit meinem Freund gemacht habe – mit Rucksack, Abenteuerlust und einem Rollstuhl im Gepäck. Und eben auch speziell mit oben genannter Einschränkung.
Mir ist wichtig, von unseren Erfahrungen zu berichten, weil ich hoffe, dass sie anderen Informationen und Inspirationen geben. Aber genauso wichtig ist mir, klarzustellen, dass ich hier nur unsere ganz persönliche Perspektive teile. Ich spreche nicht für Menschen mit Behinderung – und schon gar nicht, weil ich glaube, alles zu verstehen oder durchdrungen zu haben. Mir ist einfach bei meiner Urlaubsrecherche aufgefallen, dass es super wenig Infos zu Reisen mit Rollstuhl gibt. Vor allem für junge, fitte Menschen. Und das man das gerne ändern darf, weil ich mich vor unserem Urlaub über Erfahrungsberichte und Tipps gefreut hätte🤫🤗
Falls dir beim Lesen etwas auffällt, das unglücklich formuliert ist ,oder wo ich einen wichtigen Aspekt übersehen habe: Melde dich gerne bei mir! Ich freue mich über Feedback und respektvolle Gespräche.
Was dich im Folgenden erwartet:
- Reiseplanung
- Unser Hotel
- Tauchkurs und Absolvieren des Tauchscheins als Mensch mit Einschränkung
- Aktivität: Quadfahren und Kamelreiten
1. Reiseplanung
Wir haben uns zum ersten Mal bei der Reiseplanung helfen lassen - und zwar von Check24. Dank dem Rollstuhl war das zwar ein bisschen komplexer (wir haben dann mit einem persönlichen Berater telefoniert), aber auch sehr gut machbar. Über Check24 haben wir dann Flug, Transfer und Hotel gebucht und waren insgesamt sehr zufrieden.
Wichtig ist mit den Menschen zu reden: Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir einen Rollstuhl dabeihaben. Das ist zum Beispiel wichtig, weil der Rollstuhl ja auch für den Flug angemeldet werden muss. Zudem haben wir ein Zimmer im Erdgeschosse angefragt, das Check24 durch das Hotel bestätigen hat lassen.

2. Unser Hotel: Das Meraki Resort
Mit dem Hotel waren wir unglaublich zufrieden! Zusätzlich zum Erdgeschoss-Zimmer gab es überall Rampen und das Personal war super hilfsbereit und offen. Wir hatten auch echt Glück: Es gab eine Landzunge ins Meer hinaus, die mit Sand bedeckt war - der war aber so fest, dass Alex darauf fahren konnte.
Ein paar Einschränkungen: Die Pools hatten keinen Rollstuhl-Lifts, das Zimmer war zwar eben, aber nicht sehr geräumig (der Rollstuhl hat zum Beispiel nicht ins Bad gepasst). Es gibt wohl auch geräumigere, barrierefreie Zimmer, dann aber mit zwei Einzel- und keinem Doppelbett. Je nach Einschränkung und Bedürfnissen würde ich empfehlen, das nochmal gesondert anzufragen.
Insgesamt war das Hotel nämlich gut mit Rollstuhl machbar, ohne dass es super speziell darauf ausgelegt war. Das hat man auch gemerkt - wir waren die einzigen auf Rädern.







3. Tauchkurs und Absolvieren des Tauchscheins als Mensch mit Einschränkung
Alex hat in der Zeit in Ägypten seinen Tauchkurs gemacht und das ganze mit dem PADI Open water diver abgeschlossen. Das lief über den "Ilios dive club".
Diese Tauchschule ist speziell auf Menschen mit Behinderung ausgelegt. Man kann dort die verschiedenen Padi-Zertifikate machen, aber auch einfach zum Tauchen rausfahren. Auch als Mensch ohne Einschränkung.
Was ich natürlich auch gemacht habe - zusammen mit Chiara habe ich meinen PADI Open water diver ja schon auf Sansibar gemacht - wer diesen Blogpost verpasst hat, findet ihn hier:
Insgesamt war er sehr zufrieden mit der Tauchschule. Man kann vor dem Urlaub anfragen, bekommt eine sichere Zusage und nach Bezahlung auch schon den Link zum E-Learning. Auch vor Ort ist alles eigentlich ein Selbstläufer - es wird sogar ein Transfer vom Hotel zur Tauchschule organisiert. Ein Mini-Minuspunkt: Am ersten Tag lief da etwas schief und Alex musste sich ein Uber hinnehmen. Kam aber nicht nochmal vor😅😃


4. Aktivität: Quadfahren und Kamelreiten
Die klassischen Aktivitäten wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen! Daher haben wir einfach die Aktivität über GetYourGuide gebucht und dem Veranstalter danach eine Nachricht geschrieben: Hey, einer von uns sitzt im Rollstuhl. Dann haben wir kurz beschrieben, was drin ist an Fähigkeiten und was nicht und dann gefragt, was wir beachten sollen.
Der Veranstalter bat uns, einen privaten Transfer zu nehmen - das bedeutete 10€ Aufpreis, dafür aber auch einen Minibus für uns und auf jeden Fall genug Platz für den Rolli. Ansonsten meinte er, es gäbe vor der Quadtour eine Fahrprüfung für alle - wenn das klappt gibt es keine Probleme.
Da die Quads per Handgas gefahren werden, ging das alles absolut klar. Ebenfalls das auf die Kamele sitzen im Anschluss (da kamen sogar 5 Männer, die bereit waren zu helfen).
Insgesamt waren wir richtig happy damit, daher wieder der Appell: Nachfragen und Ausprobieren ist der key. Ich verlinke euch die Aktivität mal hier:


Ich hoffe, wir konnten mit diesem Blogpost ein bisschen Einblicke geben, wie wir den Urlaub mit Rollstuhl genossen haben und was alles so möglich ist 🥰 Solltest du Anmerkungen oder Fragen haben, melde dich super gerne über die Kommentare oder schreibe uns eine Nachricht auf Instagram😋 Dort findest du übrigens noch viel mehr Bilder, Einblicke und Inspos😜
Worauf wartest du noch?
Raus in die Welt mit dir!
Chiara & Marie