Öffentliche Verkehrsmittel in Afrika

Öffentliche Verkehrsmittel in Afrika

Okay, das ist definitiv ein Thema, was uns vor unserer Famulatur sehr beschäftigt hat - 1,5 Monate lang backpackten wir nämlich davor durch Afrika: Wie kommen wir von A nach B? Jetzt sind wir natürlich absolute Profis (Hust) und bereit alles mit dir zu teilen. Egal also, ob du per Matatu, Tuk-Tuk/Badjadi, DalaDala, Bus, Zug, Uber oder Fähre unterwegs sein willst - im Folgenden kriegst du das Rezept dazu ☺️


Das Matatu

Was sind Matatus?

Matatus sind die öffentlichen Busse in Kenia. Die Busse fahren nach einem sehr losen Fahrplan, den man erfragen kann. Sie starten, wenn sie voll sind (und voll bedeutet hier wirklich voll voll) und halten, wenn man darum bittet. Bezahlt wird mit kenianischen Schilling. Die Matatus sind bunt bemalt - dabei folgen sie oft verschiedenen Themen: Wir sahen welche voller blauer Schmetterlinge, aber auch welche, die an Harry Potter, Frozen und Game of thrones angelehnt waren. Innen drin läuft laute Musik (für Impressionen gib einfach mal "AfroBeats" auf Spotify ein ☺️. Die Fahrtkosten bewegen sich im Centbereich.

Wir sind genau einmal Matatu gefahren und zwar in Nairobi mit einem Guide. Der riet uns davon ab, alleine mit dem Matatu zu fahren. Daher hier der Hinweis: Vlt. ist es in anderen Gegenden Kenia bedenkenlos, in Nairobi haben wir uns nicht allein in die Busse getraut.

Das Tuk-Tuk

Was genau sind TukTuks?

TukTuks, auch bekannt als Auto-Rikschas oder Dreiradtaxis, sind kleine Fahrzeuge, die man auch in Indien oder Asien verwendet. Vorne sitzt der Fahrer und steuert. Sowohl neben ihm als auch auf der Rückbank ist Platz. Für wie viele Personen fragst du dich? Das ist seeeehr variabel. Wir saßen auch schon zu fünft drin. Oder zu dritt mit unserem ganzen Gepäck. Manche TukTuks haben laute Musik und Partybeleuchtung dabei - such dir einfach eins aus ☺️

Ein TukTuk rufst du, in dem du an der Straße stehst und ihm winkst. Als Tourist wirst du aber sowieso von jedem leeren TukTuk angehupt, wenn du auch nur annähernd lost aus siehst. Also no worries - finden tust du auf jeden Fall ein TukTuk. Bzw. es dich 🧐. Du kannst auch in deinem Hostel nachfragen, ob dir einer der Mitarbeiter ein rufen kann.

Die Kosten sind super schwierig zu definieren. Vor allem, weil Touristen natürlich höhere Preise genannt werden. Prinzipiell sind sie auch verhandelbar. Wir haben je nach Strecke immer was zwischen 2000 und 20000TES gezahlt.


Das Dala-Dala

Was genau sind Dala-Dalas?

Dala-Dalas sind die öffentlichen, preisgünstigen Verkehrsmittel in vielen Regionen Ostafrikas - wir haben sie in Tansania kennengelernt. Sie sind teilweise schön bunt angenmalt und in ihnen läuft Musik. Sie verkehren grob auf bestimmten Routen, es gibt aber keine Fahrpläne - am besten suchst du dir einen Einheimischen, der sich deiner annimmt.
Sie halten an bestimmten Stellen (dort stehen oft mehrere leere oder halbvolle Fahrzeuge) - auch diese kannst du dir gut erfragen.

Wie fahre ich mit einem Dala-Dala?

Wenn das Dala-Dala steht kannst du einfach einsteigen, bzw. mit dem Fahrer oder dem "Conductor" (der Typ, der den Preis kassiert) reden. Wenn du auf ein fahrendes Dala-Dala aufspringen willst, kannst du ihnen das mit einem Winken o.ä. signalisieren. Am besten sagst du ihnen dann auch schon, wohin du willst. Einheimische kennen die Routen, aber als Tourist ist es immer gut, wenn noch jemand für dich mitdenkt 😉.

Am besten vereinbarst du den Preis auch schon zu Beginn der Fahrt. Auch hier wird eventuell gehandelt - vor allem, wenn herauskommt, dass du Tourist bist.

Im Laufe der Fahrt wird der Conductor Geld von dir verlangen - dafür hältst du am besten Kleingeld bereit. Der Preis varriiert je nach Strecke, ist aber echt preiswert. Pro Person haben wir pro Fahrt so um die 20ct gezahlt.

Während der Fahrt sitzt oder stehst du sehr dicht gedrängt - achte da lieber ein bisschen auf deine Wertsachen.

Wenn du aussteigen willst kannst du "Stop" sagen oder auf das Dach klopfen. Das wars auch schon - gute Fahrt wünschen wir :-)

Unsere erste Dala-Dala-Fahrt hat uns ein bisschen verstört, um ehrlich zu sein. Wir liefen auf mehrere stehende Dala-Dalas zu und, als die Conductors bemerkten, dass wir eines suchten, stürzten sie sich wie die Geier auf uns, bedrängten und berührten uns teilweise auch. Im Verlauf stellten wir fest, dass sie mit Einheimischen genau so verfahren. Trotzdem hilft hier ein energisches "Stop!", "Not that close please!" oder auch "Simama"/"Hapana" (Swahili für "Stop" oder "Nein").

Nach dem ersten Schrecken hatten wir aber viel Spaß - in DalaDalas kann man sehr gut unterwegs sein ☺️.


Busfahren in Tansania

Beim Busfahren hatten wir das Glück, das erste mal eine super liebe Hostel-Besitzerin zu haben, die uns das ganze mundgerecht serviert hat. So waren wir bestens prepared für die nächsten Male 😉

Wieder Mal eine super Gelegenheit für den Hinweis: Redet mit den Hostelmitarbeitern! Klar gibt es Ausnahmen, aber in 95% der Fälle sind sie super hilfsbereit und haben uns schon oft den Hintern gerettet 😃

Kleine Schleichwerbung an der Stelle, solltest du noch nach einem tollen Hostel in Moshi suchen:

Back to business - den Bussen:

Wie fahre ich Bus?

Busfahren ist eigentlich echt einfach und flexibel: Du gehst zum zentralen Busbahnhof deines Ortes - frag dich da gerne bei den Einheimischen durch. Dort angekommen gibt es wahrscheinlich einen echten run auf dich, sobald du als Touri entlarvt wurdest. Dann fragst du dich durch - dir wird mündlich von den Fahrern oder Conductors gesagt, wohin es geht. Die großen Städte werden meist mehrmals täglich angefahren. Du kannst auch gut was an Gepäck mitnehmen - das wird unten im Bauch des Busses gelagert.

Gezahlt wir beim Einsteigen. Damit du einen Orienterungswert hast: Wir haben von Moshi nach Lushoto (das sind so 8-10h) pro Person 20000TES gezahlt - also ca. 7 €. Vlt. musst du für Gepäck extra zahlen. Sobald du eingestiegen bist, passt aber alles. Eine Masche kann sein, dass man dir nachträglich noch Gepäck o.ä. berechnet - du kannst uns glauben, dass das nur bei Touris gemacht wird. Sag einfach, du hast schon alles bezahlt. Wundersamerweise erkennt der Conductor das dann auf einmal auch auf deinem Fahrschein 🙃

Busfahren ist in Tansania viel verbreiteter als Zugfahren und für Locals der way to go. Lass dich gerne mal auf das Abenteuer ein - uns war es viel lieber, als ein Vielfaches für ein teures Shuttle zu zahlen 😃.


Der Zug

Züge sind in Tansania noch nicht so verbreitet. Die Tickets buchst du am Schalter oder online. Zur offiziellen Seite geht es hier - dafür brauchts du aber eine tansanianische Nummer:

Alternativ geht es auch über bookaway.de - so haben wir es beim ersten Mal geschafft:

Die einfachste Möglichkeit ist tatsächlich einfach vor Ort zum Schalter zu gehen. Dort werden die Tickets wenige Tage vor der Fahrt verkauft - am Tag selbst sind sie meist ausverkauft.

Wie fahre ich Zug?

  • Laut Ticket sollst du 2h vor Abfahrt da sein - unserer Meinung nach reicht 1h voll und ganz.
  • Beim Betreten der Bahnohofshalle musst du durch eine Sicherheitskontrolle und dort deine Techink ablegen bzw. durch einen Scanner laufen. Offiziell darfst du keine Flüssigkeiten mit rein nehmen. Außerdem nur Gepäck bis 20kg.
  • Wenn du die Tickets online gekauft hast musst du noch zum Schalter, um sie auszudrucken. Dafür brauchst du deinen Reisepass.
  • Dann kannst du erstmal in der Bahnhofshalle chillen - Zeit für einen Dawa-Tee und eine Samosa.
  • Um zum Gate zu gelangen musst du nochmal durch einen Durchgang mit Kontrolleuren. Dann befindest du dich in einem Wartebereich, wo du evtl. auch noch zum immigration office musst. Aus dem Wartebereich werden alle kurz vor Abfahrt des Zuges auf die Gleise gelassen.
  • Dir sind Sitzplätze zugewiesen. Richtig nice - da könnte sich die DB echt eine Scheibe abschneiden.
  • Denk an eine warme Jacke für die Fahrt - die Klimaanlage hier läuft auf Hochtouren. In manchen Zügen kannst du auch Getränke, Tee und Kekse kaufen - in anderen auch wieder nicht.
  • Die Ankunftszeit am Zielbahnhof ist meist verspätet, aber nicht viel. Wir waren so ca. 30 min später als geplant da.

Uber

Das Uber haben wir vor allem in Nairobi, Kenia verwendet - in Tansania ist es viel weniger vertreten. Der Vorteil am Uber ist, dass ihr über eine App an einen Fahrer vermittelt werdet und schon im Voraus der Preis festgelegt ist.

Ein lustiger Fakt an der Stelle: Wir hatten oft das Problem, dass, wenn eine Frau aus unserer Gruppe das Uber anfragte, die Fahrer nicht kamen oder mehr Geld wollten. Bei den Männern trat das weniger auf.

Denkt hier gerne an ein bisschen Trinkgeld - Uberfahrer werden oft unregelmäßig/zu wenig ausgezahlt. Oder cancelt die Fahrt, wenn die Fahrer da sind und zahlt sie in bar 😃.

Die Preise bewegen sich auch hier im Bereich weniger Euros.


Die Fähre Daressalam - Sansibar

Von Daressalam nach Sansibar kannst du fliegen, aber auch den Meerweg nehmen. Wir entschieden uns für die Fähre. Die Tickets bucht man lustigerweise über Whatsapp, indem man via +255743009007 mit einem Bot schreibt.

Wir entschieden uns für die Business class und zahlten 40$ pro Person. Da sind ein Handgepäckstück und ein Aufgabegepäck bis 25kg enthalten.

Wie fahre ich Fähre?

  • Du solltest spätestens 1h vor Abfahrt da sein (https://maps.app.goo.gl/1pADdWT8GSAhsyzn6).
  • An der Ablegestelle ist es super laut und chaotisch. Mitarbeiter dort stehen bereit und führen dich durch den ganzen Prozess - was einem echt das Leben erleichtert. Aber Achtung - sie verlangen Trinkgeld dafür.
  • Das ganze beginnt mit einer Ticket- und Passkontrolle - am besten hältst du die beiden Dinge die ganze Zeit Griffbereit.
  • Dann wird dein Gepäck mit Anhängern beschriftet, es folgt ein security check und das große Gepäckstück wird auf einen Gitterwagen geladen, von dem du dir besser die Nummer merkst.
  • Das war es eig schon. Bis zum Boarding wartest du im Wartebereich. Vlt teilt dort jemand rosa Zettel aus - das ist das Einreiseformular für Sansibar, das du dort abgeben musst. Solltest du es noch nicht in Daressalam bekommen keine Sorge - in Sansibar liegt es auch noch aus.
  • Nach der Fahrt darfst du als Ausländer wieder zum immigration office und dir einen Stempel in deinen Pass geben lassen. Dann kämpfst du dich durch die Menschenmenge, schnappst dir dein Gepäck und auf nach Sansibar ☺️

Soviel zu den öffentlichen in Afrika. Unser Fazit: In einem Touristenshuttle wollen wir nicht mehr fahren. Wir können dir nur empfehlen, dich auf das Abenteuer einzulassen! ☺️

Worauf wartest du dann noch?

Raus in die Welt mit dir!

Chiara & Marie