4 Tage Radtour: Nach, um und in Liechtenstein

4 Tage Radtour: Nach, um und in Liechtenstein

Wer war dieses Mal unterwegs?

Chiara und ihre Schwester

Der Wind, der an dir vorbeizieht, verbunden mit einem Gefühl der Unendlichkeit und der Reinheit der Natur – nur das Fahrrad schafft das alles für mich zu vereinen und gleichzeitig auch noch mit Sport zu koppeln. Und was fehlt jetzt noch, um das Erlebnis unvergesslich zu machen? – Ein Mensch den du liebst!

Genau aus diesem Grund haben sich meine Schwester und ich gemeinsam ein Wochenende auf das Fahrrad geschwungen und einen kleinen Teil der Welt unsicher gemacht.

Das sind die Länder die dich erwarten

  • Deutschland
  • Österreich
  • Schweiz
  • Liechtenstein

Um ehrlich zu sein, startest du deine Route in Deutschland nur wegen der Deutschen Bahn. Denn ein internationales Fahrradticket zu kaufen ist ein wahrer Kampf, bei dem du entweder an einen guten Schalter oder stundenlang im Kundensupport hängst. Und das will man sich auf jeden Fall ersparen!

Wo genau du deine Route also starten möchtest, ist egal. Sie sollte nur nach Möglichkeit weit im Süden beginnen, vorausgesetzt du planst nicht eine zusätzliche Nacht in Deutschland zu verbringen.

Unser Plan

  • In Deutschland beginnen
  • Liechtenstein unsicher machen
  • Günstig unterkommen
  • Jeden Tag zwischen 60-80km radeln
  • Entspannen

Wer also ein Power-Wochenende plant – hier kannst du dich inspirieren lassen. Aber wir zeigen auch ein wirklich nettes Freibad in Liechtenstein, einen Badesee in der Schweiz und den ein oder anderen Foodspot, der sich wirklich lohnt. Und auch ein Geheimtipp darf natürlich nicht fehlen - zusammengefasst: Das perfekte Sport- und Entspannungswochenende!

Grobe Daten

  • Dauer: 4 Tage
  • Entfernung: 300km 

1. Tag

Wie bereits angekündigt beginnt die Reise in Deutschland, genauer gesagt am Bodensee. Die Route ist je nach Tageszeit auch gut befahren, aber das sollte dich nicht abschrecken.  Auch wenn du noch nicht von unendlichen Feldern, Wiesen und Tieren umgeben bist, ist die Atmosphäre sehr entspannend. Und umso länger die Fahrt andauert, desto besser wird auch die Aussicht. Meine absoluten Highlights waren die ruhigen Wege durch die Felder Österreichs, aber auch der Weg entlang des Rheins. Und ehe du dich versiehst, hast du an deinem ersten Tag auch schon die 4 Länder bereist, denn sowohl die Schweiz als auch Österreich dienen um genau zu sein nur als Zugangsweg zu unserem Ziel: Liechtenstein!

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Kerndaten Tag 1 (Komoot)

  • Dauer: 4h 50min
  • Entfernung: 70,2km
  • Höhenmeter: ca. 190m
Bei der Route gibt es ein kleines Stück, an dem man sein Fahrrad über ein seichtes Flussbett von Stein zu Stein tragen muss. Bei starken Regen solltet ihr die Route etwas umplanen! Dasselbe gilt für die Route zurück.

Highlights des Tages

Restaurant Kuro

Tag 1

Der Laden ist wirklich süß und hatte Sushi und Bowls. Um genau zu sein, gibt es diesen Laden gleich zweimal. Einmal auf der Schweizer und ein zweites Mal auf der Liechtensteiner Seite. Den Geschäftsführer haben wir durch Zufall auch an unserem vorletzten Tag auch noch auf der Schweizer Seite angetroffen und er hat uns tatsächlich wieder erkannt! Wie ihr also seht: Wir fanden den Laden so gut, dass wir sogar zweimal dort gegessen haben. Gebt ihm also gern auch eine Chance. Es handelt sich allerdings nicht um ein klassisches Restaurant, sondern ist von der Bestuhlung eher wie ein „Schnellimbiss“ – was aber genau das Richtige für uns war, weil wir einfach nur etwas essen wollten, nach den knapp 5h radeln, um dann anschließend schnell unser Airbnb beziehen zu können.

Tag 3

Freizeitbad Liechtenstein

Erst einmal zum wichtigsten: der Eintritt ist KOSTENFREI! Ist das nicht der Hammer?! Und das kühle Wasser ist die perfekte Erfrischung nach der Radtour und ihr könnt der Sonne entspannt bei ihrem Abstieg zusehen, bevor ihr euch ein letztes Mal auf eure Fahrräder an diesem Tag schwingt und Richtung Abendessen und Bett radelt.  Das Freibad hat uns so gut gefallen, dass wir auch hier ein zweites Mal anzutreffen waren (Tag 2).


2. Tag

Endlich sind wir da, wo wir hinwollten: Liechtenstein! Und das wird jetzt auch erkundet. Wenn ihr im Besitz der Komoot-App seid, könnt ihr euch einfach eine Route aus vielen verschiedenen aussuchen.

Wir haben uns für die Fünf-Schlösser-Tour entschieden. Absolute Empfehlung!!

Fünf-Schlösser-Tour

Kerndaten (Komoot)

  • Dauer:3h 26min
  • Entfernung: 49,3km
  • Höhenmeter: 470m

Das erwartet euch:

  • Schloss Werdenberg
  • Burgruine Wartau
  • Schloss Sargans
  • Burg Gutenberg
  • Schloss Vaduz

Schloss Werdenberg

Das Schloss war das näheste zu unserem Airbnb, aber konnte am Abend auch sehr schön vom Werdenbergersee eingesehen werden. Auch verliebte Paar verirren sich hier gerne her.

Burgruine Wartau

Die Burg liegt mitten in der Natur und wer Höhenmeter hasst, wird vielleicht auf dem Weg aufgeben, bis er dann endlich oben mal ankommt. Wir fanden es auch super anstrengend, aber am Ende lohnt es sich wirklich. Die Aussicht reicht kilometerweit und allein der Wald ringsherum ist Entschädigung genug.

Schloss Sargans

Jetzt wird’s echt spannend! Hier ist einfach ein Café drinnen – wie cool oder? Auf der obigen Route kommst du nicht ganz daran vorbei, du musst die Route also etwas verlängern ODER du wartest noch bis zu Tag 3 weil wir da zum Walensee radeln und direkt an dem Schloss vorbei kommen.

Burg Gutenberg

Obwohl die Burg mitten in einer Stadt thront, waren wir einfach allein dort. Und das Schloss war auch der absolute Wahnsinn. Sie ist echt gut in Stand gehalten und auf jedenfall einen Besuch wert! Die Fahrräder haben wir unten abgesperrt und sind das letzte Stück  zu Fuß hochgestiegen.

Schloss Vaduz

Das Schloss befindet sich im Besitz der Fürstenfamilie und wurde leider zu unserem Besuch renoviert und war vollständig von Gerüst umschlossen.  Weswegen wir auch nicht hochgeradelt sind.

Highlights des Tages:

Jetzt brauchen wir aber doch noch ein paar Kilometer oder?! Und super viel Spaß darf natürlich auch nicht fehlen. Also let´s go – Rauf auf den Berg!

Wer jetzt richtig motiviert ist: 1200 Höhenmeter warten auf dich!

Für die Normalos unter uns: Es fährt ein Bus nach Malburn in Liechtenstein hoch und von dort kannst du richtig geil runterrasen.

Aber Achtung: die 60mk/h können schon erreicht werden, solltest du mutig genug sein, deine Bremsen erst mal zu ignorieren.

Bergstübli

Und auch unser Foodspot ist ein wahres Highlight! Das Lokal ist mega niedlich und wird auch von Einheimisch stark besucht. Hier bekommst du auch das Nationalgericht Liechtensteins: Käsknöpfle mit Apfelmus – ja mit Apfelmus. Nein das ist nicht eklig, sondern der Wahnsinn!

Tatsächlich hatte die Küche schon geschlossen, als wir dort angekommen sind, aber weil die Wirtin dachte, dass wir hochgeradelt sind, hat sie uns echt noch was zu essen gemacht. Wir haben unsere Busfahrt aber WIRKLICH gebeichtet, sogar, bevor wir essen bekommen hatten.  Aber sie war einfach ein Engel auf Erden.

Stausee Steg

Das Wasser ist kristallblau und die ganze Kulisse trieft vor romantischer Natur. Den ein oder anderen Fischer werdet ihr hier auch antreffen können. Und die richtig Mutigen springen natürlich auch einmal hinein. Wer sich das ersparen möchte, kann auch einfach meine Erfahrung lesen.

Erfahrung

Der Einstieg in das Wasser war schon die erste Hürde. Wir waren an einer sehr felsigen Stelle, weil wir von keinen neugierigen Augen gesehen werden wollten, wie wir mal schnell in das kalte Wasser springen. Kommen wir zu dem Wort „kalt“. Das für mich in der Sekunde, in der mein Körper die Wasseroberfläche gebrochen hatte, eine völlig neue Bedeutung erhielt. Um es in einfachen Worten zu beschreiben: Tausend Nadelstich die sich in deine Haut bohren, deine Lungen, die in den ersten Sekunden nicht wissen, wie sie mit dieser stressigen Situation umgehen sollten, und dein gesamter Körper, der versucht, dieser Eiseskälte irgendetwas entgegenzusetzten. Und sei es auch nur einen Fluchtreflex. Wer jetzt denkt, dass ich meine Entscheidung bereut habe, wird sich wundern zu hören, dass ich sogar ein weiteres Mal hineingesprungen bin. Denn der Moment danach ist unfassbar. Die Wärme, die deinen Körper umgibt während die Sonnenstrahlen auf deiner Haut tanzen ist einfach unglaublich! Also rein mit euch!

Und bis du wieder zuhause bist, hast du auch schon wieder deine Kilometer und super viele neue schöne Erfahrungen fürs Leben gesammelt. Um diesen Tag noch perfekt abzurunden, haben wir uns noch ein bisschen die Kunst in Vaduz angesehen und uns von ihr inspirieren lassen.

Weil wir auf der Schweizer Seite des Rheins geschlafen haben (dort ist es einfach günstiger als in Liechtenstein) mussten wir den Rhein auch nochmal überqueren. Dazu hast du auch verschiedene Möglichkeiten, darunter auch die Alte Rheinbrücke.

Alte Rheinbrücke

Die Brücke ist die letzte aus Holz konstruierte Brücke, die die beiden Länder verbindet und musste bereits mehrmals angehoben werden. Bis sie schlussendlich doch erneuert wurde.


3. Tag

Das wir ganz wasserbegeistert sind, habt ihr mit Sicherheit schon mitbekommen. Um uns am letzten Tag vor der Abreise noch einmal so richtig zu belohnen, haben wir uns auf den Weg zum Walensee gemacht. Den selben Weg gings auch wieder zurück, allerdings haben wir dann den Abstecher in das Schloss Sargans weggelassen.

Kerndaten (Komoot) – Hin- und Zurück:

  • Dauer: je 2h 11min
  • Entfernung: je 35,2km
  • Höhenmeter: je 110 Höhenmeter

Diesmal ist die Temperatur auch angenehm, um schwimmen zu gehen! Versprochen. Naja zumindest im Vergleich zum Tag zuvor. Und die Route selbst ist teilweise extrem schön. Ihr radelt am See entlang und der ist wirklich ein wahrer Hingucker. Gleichzeitig flankieren euch Felder auf der Gegenseite .

Highlight des Tages

Abends, auf der Suche nach etwas Essbaren, sind wir aus Zufall auf einem Food Festival in Liechtenstein gelandet. Um genau zu sein, haben hier Chefköche ihre Speisen präsentiert und es war der kulinarische Wahnsinn!

Es zeigt sich also wieder einmal: Haltet die Augen offen und am Ende entdeckt ihr vielleicht sogar noch eine Lokalveranstaltung. Wir haben uns auch mit Schweizern unterhalten, die in Liechtenstein arbeiten und es war echt spannend!


4. Tag

An diesem Tag ging es für uns schon um 5 Uhr aus den Federn, weil ich bereits einen Flug für den Folgetag gebucht und natürlich noch nichts gepackt hatte – classical Chiara tbh.  Aber dafür hatten wir die Strecke auch sehr lange für uns und konnten miterleben wie die Welt und auch die Natur um uns herum langsam wach wurde. Und wie die Sonne den Himmel in den verschiedensten Farben erstrahlen lässt. Und ehe wir uns versahen, standen wir am Bahnhof zurück in die Heimat.


Wir hoffen unsere Reise nach, um und in Liechtenstein konnte dich inspirieren und freuen uns von euch zu hören.

Raus in die Welt mit dir!

Chiara & Marie