10 Tage, 9 Nächte und nur ein Camper für 2 Personen. Wir haben es gewagt und haben uns Schottland angesehen. Und um auf nichts verzichten zu müssen, haben wir kurzerhand beschlossen: Das wird ein Urlaub im Camper!
Hier geht´s zum Beitrag, warum auch DU das unbedingt ausprobieren solltest:
Schon vor unserem Urlaub war Schottland für uns ein Paradis für Naturliebhaber. Und eins kann ich euch versprechen: Ihr werdet nicht enttäuscht! Das Land scheint oft unberührt und schenkt dir dadurch eine Ruhe und Gelassenheit, die wir besonders in unseren Alltag oft vermissen. Als könntest du endlich aufatmen und entspannen.
Gerade wenn dein Terminplaner aus allen Nähten platzt, kann es manchmal sehr stressig sein, Zeit für die Urlaubsplanung zu finden. Dabei helfen wir dir, indem wir unsere Reisroute mit dir teilen!
Viel Spaß!
1. Edinburgh (2 Tage)
Ob du in Edinburgh oder Glasgow startest, spielt theoretisch keine Rolle. Wir haben das anhand der Flugpreise entschieden. Und auch unsere ersten beiden Tage dort verbracht. Lass dich nicht stressen von dem Bedürfnis so viel wie möglich in deinem Urlaub sehen zu müssen, um am Ende das Gefühl, die Zeit auch wirklich sinnvoll ausgeschöpft, zu haben.
Komm erst einmal an:
- Camper / Mietauto abholen
- Lebensmittel einkaufen
- Übernachtungsplatz finden / Einchecken im Airbnb
Solltest du dann noch Zeit haben, kannst du Essen gehen oder im Scotmans Picturehouse einen Film genießen. Und das beudeutet in diesem Fall: mit Stil! Der Kinosaal katapultiert dich direkt in „The Great Gatsby“ und gibt dir das Gefühl in die 60iger zum Glamour und dem Jazz zu reisen.
Für eine ausführliche Reiseroute in Edinburgh, kannst du einfach auf den Button klicken!
2. Ostküste (1 Tag)
Am Abend des 2. Tages haben wir Edinburgh auch schon wieder verlassen. Und das ist auch die perfekte Zeit dafür!
Kelpies
Denn die Kelpies auf deinem Weg zur Ostküste erstrahlen in der Nacht in den verschiedensten Farben. Die zwei Pferde gelten als Wahrzeichen Schottlands und sind eine Hommage an die Pferde, die in der schottischen Industrie und Landwirtschaft eine wichtige Rolle spielten. Der Name selbst stammt aus der schottischen Erzählung und bezieht sich auf ein mythologisches Wasserpferd, das in Flüssen und Seen erscheinen soll.
Das Wahrzeichen ist aus Stahlplatten gefertigt und erstreckt sich jeweils 30 Meter in die Luft. Und damit sind sie auch die größten Pferdeskulpturen der Welt! Wir fanden sie auch beeindruckend. Und wenn du genügen Geduld mitbringst, kannst du sie nacheinander in allen Farben erstrahlen sehen.
Arbroath Abbey
Nur durch Zufall sind wir auf diese Ruine gestoßen. Und das, obwohl sie historisch von immenser Bedeutung ist. Arbroath Abbey wurde 1178 von König Wilhelm I. von Schottland gegründet. Aber besonders bekannt wurde die Abtei für die Arbroath Declaration (schottische Unabhängigkeitserklärung von 1320). Die Erklärung wurde von schottischen Adeligen unterzeichnet und an den Papst geschickt, um deren Unabhängigkeit von England zu betonen. Arbroath Abbey ist mit seiner Geschichte ein Symbol für den Kampf um Unabhängigkeit in Schottland. Oft wird die Declaration als Ausdruck schottischer Identität und Freiheit zitiert und wird aus diesem Grund auch nicht nur von Touristen aus aller Welt, sondern auch von Schotten gleichermaßen besucht. Auch wenn noch einiges von der Ruine erkennbar ist, ist es nicht das Gebäude selbst was uns fasziniert hat.
Die Ausstellung war sehr liebevoll aufgebaut und mit einem kleinen Film ist das Gewirr aus Protagonisten in der Geschichte auch nachvollziehbar.
Öffnungszeiten:
1 Apr - 30 Sept:
Täglich: 9:30 Uhr to 17:30 Uhr
Letzter Eintritt: 16:45 Uhr
1 Oct - 31 Mär:
Täglich: 10 Uhr bis 16 Uhr
Letzter Eintritt: 15:15 Uhr
Mittags geschlossen: 12:30 Uhr - 13:30 Uhr
Den Finella waterfall, old Railway Bridge
Hierbei handelt es sich um einen unglaublich schönen Wasserfall, der dir das Gefühl geben wird, plötzlich in Thailand zu sein! Er ist nicht ganz einfach zu finden, aber das schaffst du.
Direkt unterhalb der Brücke, auf der du parken kannst, ist er versteckt und von der Straße aus nicht sichbar. Aus diesem Grund musst du erst einmal ins Grüne und dir den Weg suchen. Keine Sorge, ein Trampelpfad zeigt dir den Weg. Gerade wenn es regnet, ist der Abstieg nicht ganz ungefährlich. Überlegt es euch also sehr gut. Stellenweise sind Seile zwischen den Stämmen gespannt, um euch noch ein wenig Sicherheit zu vermitteln.
Ein zweiter Weg führt dich zu der alten Zugbrücke, die aber bereits sehr von der Natur überwachsen ist.
Dunnottar Castle
Die mittelalterliche Festung thront auf einem Felsvorsprung an der Nordostküste Schottlands. Die Ursprünge reichen bis ins frühe Mittelalter zurück. Das bekannteste Ereignis war, während der Covenanterkriege im 17. Jh., als das Schloss als Zufluchtsort für eine Gruppe von schottischen Covenanters diente. Sie widersetzten sich den Versuchen von König Karl II., die schottische Kirche zu kontrollieren.
Wie viele alte Schlösser hat auch Dunnottar Castle seine eigene Geschichte und Legenden. Eine davon besagt, dass die Schätze des schottischen Königs und die Krone Schottlands während einer Belagerung im Schloss versteckt wurden, um sie vor den anrückenden englischen Truppen zu schützen!
Wir haben uns allerdings nicht auf die Suche nach dem Schatz in das Innere begeben. Der Eintritt war uns leider zu teuer, aber von den verschiedenen Aussichtspunkten kannst du sehr viel von der Festung sehen!
Old Slains Castle
Hierbei handelt es sich auch um eine Ruine. Im 20. Jh. wurde das Schloss aufgegeben und verfiel. Die Überreste stehen auf einem Felsen und aus den verschiedenen Winkeln hast du eine atemberaubende Sicht über die Klippen der Nordsee. Obwohl das Schloss in Privatbesitz ist, ist es nicht abgesperrt und kann einfach betreten werden. Die Natur holt sich hier Stück für Stück das Grundstück zurück.
Es wird angenommen, dass Bram Stoker, der Autor von „Dracula“, Slains Castle als Inspiration für den Schlosssitz von Graf Dracula hatte. Die düstere Atmosphäre der Ruine spiegelt sich in seiner Beschreibung von Draculas Schloss wider. Cool oder?!
3. Cairngorms National Park (1.Tag)
Der Cairngorms National Park ist der größte Nationalpark Schottlands und erstreckt sich über die Cairngorms-Gebirgskette und die umliegenden Hügel. Hier ist wirklich alles geboten: hohe Berge, tiefe Täler, weite Heideflächen, dichte Wälder, Seen und Flüsse. Und genau aus diesem Grund kannst du die Zeit nutzen und eine Wanderung im Nationalpark genießen.
Sowohl das Castle als auch die Pyramide sind wir gewandert. Die Pyramide findest du in der Wanderung!
Balmoral Castle
Ein absolutes MUST-SEE!!! Das Schloss ist in einem sagenhaft guten Zustand und erfüllt alle Erwartungen an ein Märchenschloss. Es ist im Besitz der Königsfamilie und ist seit dem Erwerb 1852 ein beliebter Ort für königliche Sommeraufenthalte. Besonders in den Sommerferien ist zu erwarten, dass der Zutritt für die Öffentlichkeit gesperrt ist. Achte also unbedingt darauf diese Zeit zu vermeiden. Aber zu dem Anwesen gehört nicht nur das Schloss, sondern auch die weitläufige Wiese vorderhalb, sowie der Wald und der Bach hinter dem Gebäude.
Prince Albert Pyramid
Wie viele andere Steinhaufen gehört die Pyramide zum kulturellen Erbe der Region. Auf einer Wanderung kommst du an allen vorbei und krönst deine sie mit einer spektakulären Aussicht. Aber Cairns sind nicht nur in Schottland, sondern weltweit zu finden. Allerdings haben sie in den verschiedenen Kulturen und Epochen auch unterschiedliche Bedeutungen.
4. Isle of Skye (2 Tage)
Bevor du die Skye Bridge passierst, kommst du noch an zwei sehr wichtigen Burgen vorbei.
Urquhart Castle
Die Burg liegt direkt an dem westlichen Ufer des Loch Ness, einem der tiefsten Seen Schottlands. Von den verschiedenen Aussichtspunkten kannst du über das Gewässer blicken. Die Burg spielte eine bedeutende Rolle in den schottischen Unabhängigkeitskriegen und war oft umkämpft. Dabei wurde sie auch mehrmals zerstört und wiederaufgebaut. Heute erinnert daran nur noch eine Ruine. Aber mit liebevollen Tafeln wirst du durch das Gelände geführt und findest zu jedem Gebäude eine Erklärung.
Nessi haben wir leider nicht angetroffen, aber der Ausflug war trotzdem sehr schön!
Eilean Donan Castle
Diese Burg gehört wohl zu den bekanntesten in Schottland. Du kannst hier sogar deine Hochzeit feiern! Die Burg steht auf einer kleinen Insel, umgeben von drei Lochs – Loch Duich, Loch Long und Loch Alsh. Über eine Brücke kannst du sie dir auch von nahem Ansehen. Gerade wegen der beeindruckenden Lage und der malerischen Kulisse ist die Burg ein beliebter Drehort. Sie kommt in Filmen wie „Highlander“ und „James Bond – Die Welt ist nicht genug“ vor. Wenn du mehr über die Burg erfahren willst, kannst du sie dir auch von Innen ansehen. Allerdings ist das nicht kostenlos. Lohnt sich aber auf jedenfall! Die Burg ist sehr gut erhalten.
Und dann geht’s auch schon über die Brücke! Auf der Isle auf Skye sollen die bekannten Highland Cows gut anzutreffen sein, falls du also eine streicheln willst, ist hier genau der Richtige Ort für dich! Aber gerade, wenn der Winter näher rückt, werden die Tiere gern geschoren. Warte also nicht zu lange mit deinem Urlaub 😊
Portree
In vielen Posts findest du Portree. Das angeblich süße Fischerdorf soll sehr malerisch sein. Wir waren leider eher enttäuscht davon. Wenn du aber die kleine bunte Straße nicht verpassen willst, kannst du hier noch einen kleinen Abstecher machen.
Bei Portree handelt es sich um die größte Stadt auf der Isle of Skye. Und wie angekündigt ist die bunte Straße an der Uferpromenade berühmt. Du findest hier Cafés, Boutiquen, Galerien und Geschäfte.
Old Man of Storr
Der “Old Man of Storr” ist eine beeindruckende Felsformation auf der Halbinsel Trotternish im Norden der Isle of Skye und ist Teil einer Bergkette. Der markante Felspfeiler erhebt sich aus dem Hang des Berges „The Storr“. In schottischen Legenden und Mythen heißt es, dass der einsame Riese von den anderen Riesen getrennt wurde und jetzt als Felsformation über der Landschaft thront. Wegen seiner imposanten Erscheinung und der malerischen Umgebung ist der Fels ein beliebtes Ziel von Wanderern und Fotografen.
Wir sind nicht den direkten Weg gewandert, sondern über den Rücken der Bergkette. Dabei ist langsam die Sonne aufgegangen, was wirklich atemberaubend aussah. Das Licht, das sich im Loch und dem Meer gespiegelt hat, gehört zu den schönsten Erinnerungen unseres Urlaubs. Lass dir das auf keinen Fall entgehen.
Dunvegan Castle
Das Anwesen ist im Besitz der MacLeods. Hier kannst du beeindruckende Sammlungen von Clan-Artefakten, darunter historische Waffen, Rüstungen und Familiendokumente, bestaunen. Aber diesmal ist es nicht die Burg, die deine Zeit in Anspruch nehmen wird, es sind die Gärten. Der Garten ist wunderschön und eingeteilt in verschiedene „Themen“. Du findest hier exotische Pflanzen, Teiche und Wasserfälle. Weshalb er auch bei der älteren Generation sehr beliebt ist.
5. Glencoe (2 Tage)
Glencoe ist ein beeindruckendes Tal in den schottischen Highlands und besonders bekannt für seine dramatischen Landschaften. Aber bevor wir uns die Natur stürzen, kommst du auf deinem Weg noch in Fort William vorbei. Was hier sein soll fragst du dich? Muggel….
Der Hogwarts Express natürlich!!!
Hogwarts Express
Natürlich ist der „Hogwarts Express“ so wie er in Harry Potter beschrieben wird fiktiv, die Dampflock gibt es allerdings wirklich. Und du kannst sie auch selbst besteigen und durch die malerische Landschaft der Highlands fahren. Wenn du aber den Zug vorbeifahren sehen willst, bist du in Fort Williams genau richtig! Und genau für Harry Potter Fans stößt der Zug auf der Brücke seinen Dampf aus und fährt extra langsam, damit auch jeder sein Bild bekommt.
Old Boat of Coal
Auch bekannt als MV Dayspring wurde das Boot ursprünglich für den Fischfang gebaut. 2011 endete seine Zeit auf See und wurde von einem Sturm aus seinem Liegeplatz in Fort William gerissen. Das Boot gilt als einer der wenigen geheimeren Sehenswürdigkeiten in Schottland. Und auch wir waren überrascht wie wenig Touristen hier anzutreffen waren. Sodass wir beinahe allein den Moment geniesen konnten als ganz plötzlich ein Regenbogen hinter dem Boot auftauchte.
Für die Wissbegierigen unter euch: Man kann auch auf das Boot klettern. Ein Seil ist für den Aufstieg angebracht. Allerdings wissen das auch die Jugendlichen in dieser Gegend und hier und da finden sich Grafitis, leere Flaschen und Müll.
Glencoe
Auch in Glencoe findest du immer wieder Kulissen aus der berühmten Harry Potter Welt. Unter anderem die Hütte von Hagrid! Leider wurde die aber wieder nach den Dreharbeiten abgebaut. Aber trotzdem verirren sich hier immer noch Touristen hin! Solltest du zu deinem Leidwesen kein Harry Potter Fan sein (WIE?!) bietet dir Glencoe auch noch vieles mehr. Wir waren besonders von den Wasserfällen beeindruckt, die hier anscheinend alle 10 Meter aus dem Gestein springen.
Deswegen ist es auch nicht überraschend, dass sich hier auch viele Wanderer finden. Hohe Berge, tiefe Täler, rauschende Flüsse – ein wahres Paradies für jeden Naturliebhaber.
6. Rückfahrt Edinburgh
Wir haben die Rückfahrt genutzt, um noch ein letztes Schloss zu sehen. Und es war am Ende auch unter unseren Top 3!
Stirling Castle
Auch wenn das Schloss auf den ersten Blick vielleicht nicht heraussticht, ist es doch die Ausstellung die einen fesselt. Und das obwohl langatmige Geschichten über Kriege, Intrigen und mittelalterliches Drama uns nicht länger fesselt als 1h. Und dann waren wir schon sehr interessiert. Hier ist wirklich alles geboten!
Am besten haben uns die Schauspieler gefallen, die dich in eine längst vergessene Zeit mitnehmen, das Dashboard mit dem Skelett, an dem du interaktiv die Verletzungen eines Fundes durcharbeiten kannst und die kleinen Spiele in den verschiedenen Räumen. Und ehe wir uns versahen, wollte das Schloss auch schon schließen! Nach nur 3h stöbern…. Glaubt mir, wir können es auch kaum glauben, dass wir das sagen.
Wir hoffen wir konnten dich ein wenig inspirieren!
Raus in die Welt mit dir!
Chiara & Marie