Rundreise durch Marokko mit den wichtigsten Orten

Rundreise durch Marokko mit den wichtigsten Orten

Ich bin Marie und habe eine zehntägige Rundreise durch Marokko gemacht, die in Casablanca begonnen und in Marrakech geendet hat. Die Rundreise war organisiert durch "Intrepid", was wir auch weiterempfehlen würden. Trotzdem haben wir uns im vornhinein auch über andere Routen und Möglichkeiten informiert, sodass du diese Route auch zum selber planen/nachmachen nehmen kannst ☺️

Übersicht

  1. Casablanca
  2. Rabat
  3. Meknes
  4. Chefchaouen
  5. Fes
  6. Midelt
  7. Sahara Camp
  8. M'Goun Valley
  9. Ait Benhaddou
  10. Marrakech

Casablanca

Casablanca ist ein super Startpunkt, hat uns aber von den verschiedenen Orten am wenigstens gefallen. Wir haben es einfach als sehr groß wahrgenommen. Essen kann man ganz gut auf dem lokalen Fisch-/Fleischmarkt und es gibt eine wichtige Moschee zu besuchen: Die Hassan-II-Moschee. Der Name sagt alles, sie wurde nach dem ehemaligen König Hassan II. benannt und 1993 eingeweiht. Insgesamt (also inkl. Außenbereich) fasst sie bis zu 100.000 Personen und hat wohl zwischen 400 und 700 Millionen USD gekostet.

Richtig toll ist, dass auch Nicht-Gläubige die Moschee besuchen dürfen.

Der Klassiker, aber doch vergisst man es gerne mal: Achte auf respektvolle Kleidung. Das heißt Schultern und Knie sollten bedeckt sein und Kopfbedeckungen abgenommen werden.

Rabat

In Rabat gibt es zwei wichtige Stops: Die Kasbah des Oudaias und des Mausoleum von Mohamed dem 5.

Die Kasbah des Oudaias ist eine Festung. Ihr Name lässt sich auf die Oudaias zurückzuführen, das ist eine arabische Stammesgruppe. Ihren Ursprung hat die Festung im 10. Jahrhundert - heute ist sie Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Uns haben besonders die weiß getünchten Häuser in Kombination mit den Holztüren gefallen. Außerdem ist die Aussicht auf das Meer sehr hübsch!

Das Mausoleum wurde zwischen 1961 und 1971 gebaut und beherbergt den ehemaligen König Mohammed den 5. und seine Söhne. Auch hier ist die Architektur wieder sehr beeindruckend - vergiss nicht, an die Decke zu gucken 🤭


Meknes

In Meknes sind besonders die Mauern, Tore und Altstadt sehenswert.

Die alten Mauern finden ihren Ursprung um das 17. Jahrhundert herum und erstrecken sich bis zu 40km lang. Sie sind teilweise bis zu 15m hoch. Es gibt drei konzentrische Befestigungslinien - je nach Aufgabe der jeweiligen Mauer. Der damalige Sultan wollte aus der Stadt eine Art Festung konfigurieren. Die Tore sind wunderschön, besonders das Bab Mansour, das im Süden gelegen ist.

Die Medina ist klassisch traditionell mit engen Gassen, Häusern und Handwerksbetrieben. Anders als in den restlichen Städten, ist sie etwas ruhiger und überschaubarer - gehört aber trotzdem zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Dieser Ausbau der Stadt zur "imperial city" (Königsstadt) fand unter dem damaligen Herrscher Moulay Ismail statt - sein Mausoleum kann auch besucht werden und ist sehr beeindruckend.

Von Meknes aus kann man auch die alte Römerstadt Volubilis besichtigen - mega spannend! Der ursprüngliche Zweck war die Herstellung von Olivenöl 🫒 Die Ruinen sind super gut erhalten 😍


Chefchaouen

Chefchaouen ist wirklich ein absoluter Favorit. Die Stadt wird auch als "blue city" oder "blue pearl" bezeichnet, weil die Häuser in den unterschiedlichsten Blautönen gestrichen sind. Es sieht absolut toll aus!😍🩵

Die Stadt wurde 1471 gegründet. Neben Einheimischen gibt es aufgrund von Flüchtlingsbewegungen auch andalusische Einflüsse - pack also mal lieber dein Schulspanisch aus😃

Abgesehen von der blauen Stadt kommst du im restlichen Marokko eher mit französisch weiter dank der französischen Kolonialisierung 😉

Ursprünglich wurde die Stadt in der blauen Farbe gestrichen, um sowohl Insekten als auch die Hitze abzuwehren.

Man kann innerhalb von 20-30min zur spanischen Moschee laufen, die auf einer Anhöhe liegt. Der Weg ist gut befestigt und man wird mit einem tollen Ausblick belohnt - vor allem, wenn man das Ganze mit dem Sonnenuntergang timed😊

Auch einen tollen Ausblick hat man von der Dachterrasse des "Casa Meftah Blue", auf der man einen Minztee sippen kann☺️.


Fes

Fes zählt mit seinen 1 Millionen Einwohnern zu den größten Städten des Landes und ebenfalls zu den "imperial cities". Gegründet wurde die Stadt im 8. Jahrhundert. Heute gilt sie immer noch als kulturelles Zentrum des Landes, weshalb es auch einiges zu entdecken gibt:

Zuerst einmal den Royal Palace, den man nur von außen bewundern darf - aber allein die Tore sind schon echt hübsch.

Vom Royal Palace aus kann man auch ganz easy noch einen kleinen Spaziergang durch das jüdische Viertel genießen.

Woran erkenne ich den Unterschied zwischen jüdischen und muslimischen Häusern? 

Jüdische Häuser haben eine extrovertierte Bauweise. Das heißt, dass Fenster und Balkone nach außen gerichtet sind. Juden hatten oft einen ausgeprägten Nachbarschaftsgeist, sodass die Bauweise das soziale Leben unterstützte. Muslimische Häuser sind dagegen introviertert, alles ist zum Innenhof hin gerichtet. Das dient dazu, die Privatssphäre der Familie und v.a. der Frauen zu schützen.

Wer Lust auf einen Aussichtspunkt hat, kann zum Borj Sud fahren. Das ist eine alte Militärfestung, die etwas erhöht gelegen ist.

Die Medina in Fes ist auch super beeindruckend - hier ist aber Vorsicht geboten: Sie besteht aus über 6000 kleinen Gassen und man kann sich unglaublich leicht verirren. Wir hatten einen Guide dabei und sogar der war mal kurz lost 😃. Sollte hinter dir jemand "Ballak!" rufen, solltest du schleunigst aus dem Weg gehen - wahrscheinlich möchte sehr dringend ein Wagen oder beladener Esel an dir vorbei.

Ein echtes Highlight der Medina: Die älteste Madrassa des Kontinents. Die Al-Qarawiyyin-Universität wurde 859 n. Chr. gegründet - unglaublich, oder?😮
Wir haben uns die al-Attarine-Madrassa angeschaut, die 1323 n. Chr. entstand als Erweiterung eben genannter Universität. Ihr könnt in das Gebäude rein und die kleinen Kammern besichtigen, in denen früher immer 2 Studenten zusammen gewohnt haben.

Was ist eine Madrassa?

Wörtlich übersetzt bedeutet Madrassa "Ort des Lernens". Hier bezeichent es eine Schule oder religiöse Bildungseinrichtung, wo zum Beispiel Theologie, Recht oder Philosophie gelehrt wird.

Weiterhin ist Fes bekannt für seine Handwerkskunst und man kann verschiedene Arbeitsstätten besichtigen:

  1. Am bekanntesten ist wohl die Gerberei (tannery). Von einer Dachterrasse könnte ihr den Arbeitern beim Gerben der Tierhäute in den verschiedenen Becken zuschauen. Solltet ihr Waren aus echtem Leder kaufen wollen, ist auch das hier möglich.
  2. Fes ist weiterhin bekannt für sein Keramik und Mosaik. Auch hier kann man verschiedene Betriebe besuchen.
  3. Gleiches gilt für die Weberei. Tipp hier, solltest du auch noch vorhaben in die Wüste weiter zu fahren: Ein handgewebtes Tuch ist ein tolles Andenken und sehr nützlich, wenn du dich vor Sand und Sonne schützen willst😙


Midelt

In Midelt waren wir im Hotel "Kasr Timnay", was ein perfekter Zwischenstopp auf dem Weg zur Wüste war. Von diesem Hotel aus kannst du auch noch ein paar echt coole Aktionen starten:

  1. Die Straße vor dem Hotel ist sehr instagrammable - eins meiner Lieblingsbilder des Urlaubs ist dort entstanden.
  2. Du kannst sehr easy zum nahe gelegenen See Aguelmous walken. Von dort aus gibt es noch ein paar Spazierwege durch die Landschaft und Natur - nicht körperlich anspruchsvoll, aber sehr hübsch!
  3. Du kannst dir eine Tour im nahe gelegenen Dorf organisieren, sodass du durch das Dorf und die dortigen Apfelplantagen geführt wirst (für sowas auch immer mit den Hotels reden 😊).

Sahara Camp

Das Sahara Camp war natürlich der Wahnsinn! Allein schon am Rande der Wüste zu campen ist wild. Aber dann auf Kamelen in sie hinein zu reiten ist wirklich das non plus ultra! 😍 Wer Lust hat, kann hier auch ein paar echt schön Bilder machen😊 Vergiss zu dem nicht, dir Sonnenunter- und aufgang auf den Dünen anzuschauen🙏🏻

Wir haben dir hier mal den Standort unseres Camps markiert:

Generell lohnt es sich da wahrscheinlich einfach bei booking.com o.ä. zu gucken, wenn du keine Rundreise gebucht hast. GetYourGuide bietet zum Beispiel dann solche Kamelritte an.


M'Goun Valley

Im M'Goun Valley haben wir im "Gite Tamaloute" übernachtet. Das ist ein einfaches Gästehaus, das von einer Familie geführt wird - hier hatten wir mit Abstand das beste Frühstück (es gab sowas ähnliches wie Donuts, nur noch mehr frittiert 😃). Von hier aus kann man super gut wandern gehen - wenn dann mit einem local guide, oder du schaust dich mal auf Komoot um😊


Ait Benhaddou

Auf dem Weg vom M'Goun Valley nach Ait Benhaddou kommst du am "Skoura Oasis" vorbei. Das ist wieder eine Kasbah (als eine Festung) - wir fanden sie aber viel spannender als die in Casablanca. Du kannst sie alleine oder mit Führung besichtigen. Alles ist noch in einem sehr ursprünglichen Zusatend belassen und man kann super gut nachvollziehen, wie die Menschen früher gelebt haben ☺️

In Ait Benhaddou wurden Filme wie "Gladiator" oder auch Serien wie GoT gedreht - unter anderem ist oft ein riesiges Stadttor vor der Stadt zu sehen, das so gar nicht als Stadttor dient, sondern wirklich nur für die Filme da hingezimmert wurde 😃 Ansonsten ist die Altstadt sehr schön, aber auch sehr touristisch - ihr könnt hier auch schon gut shoppen gehen. Grundsätzlich lohnt es sich aber, auf den Hügel in der Mitte der Stadt hochzusteigen und den Sonnenuntergang anzuschauen😍


Marrakech

Und zu guter letzt endet unsere Reise in Marrakesch. Hier haben wir uns noch genau einen Kulturstop angetan, nämlich den "Palais Bahia". Der Bau begann 1866. Der Name "bahia" bedeutet "die Schöne" und lässt sich vermutlich auf die Lieblingsfraue des Erbauers, Si Moussa (ein Großwesir), zurückführen. Insgesamt hatte dieser nämlich 4 Frauen, von denen jede ein eigenes Gemach hatte. Sollte das langweilig werden hatte er on top noch 34 Kaourtisanen - deren Gemächer kann man dort auch sehen😅

Den Großteil unsere Marrakech-Aufenthalts haben wir auf den Märkten zugebracht, für die die Stadt bekannt ist. Die erreichst du am besten vom zentralen Platz aus:

Hier ist auch das Postamt und ein ATM, der keine Gebühren addiert. Solltest du dich in den Märkten verlaufen - und glaub uns, das wird sehr wahrscheinlich passieren - kannst du einfach die Standbesitzer fragen, wolang es zum "main place" geht. Sie werden dich hierhin guiden.

Noch ein Wort zum Handeln...

Auf diesem Markt musst du handeln und feilschen wo es nur geht! Teilweise fangen die Händler bei enorm hohen Summen an. Wir mussten am Ende der Verhandlung meist nur die Hälfte oder ein Drittel des ursprünglichen Preises zahlen.

Eine weitere super interessante Aktivität, die du in Marrakesch machen kannst, ist der Besuch eines Hammam. Das ist ein traditionelles Bad - alles dazu findest du in diesem Blogpost:


Insgesamt haben wir Marokko sehr genossen. Man muss sich aber auf einiges an Kultur und Geschichte gefasst machen, wenn man nicht gerade eine mehrtägige Wanderung bzw. Sport in den High Atlas Mountains plant 😀 Wir hatten das ganze als Rundreise gebucht und waren sehr zufrieden - gerade nach dem M2 hatten wir sehr wenig Lust, uns um irgendetwas zu kümmern😅

Und, konnten wir dich inspirieren? Worauf wartest du dann noch?

Raus in die Welt mit dir!

Chiara & Marie