Safari im Masai Mara Nationalpark - Erfahrungsbericht

Safari im Masai Mara Nationalpark - Erfahrungsbericht

Hi!
Wir sind Chiara & Marie und sind in einer Gruppe aus 5 Personen für mehrere Wochen nach Afrika. Weil unsere Reise in Kenia gestartet hat, haben wir uns nicht die Chance nehmen lassen, uns die Tierwelt des berühmten Masai Mara Nationalparks anzusehen. Falls ihr euch dafür interessiert, findet ihr hier alle Informationen über Planung, Kosten und Erwartungen an die Tierwelt. Wir hatten einen unglaublich guten Guide (Danke an Jeremy an der Stelle ☺️)! Um euch daran teilhaben zu lassen, schreiben wir hier so viel wie möglich über das Erfahrene auf.

Was dich erwartet

  • Planung inkl. Kosten
  • Ablauf der verschiedenen Tage
  • Vorstellung einer handvoll von Fakten unseres Guides

Planung

Grundsätzlich ist erst einmal wichtig zu klären, wie viele Tage dir zur Verfügung stehen. Da wir selber noch eine weitere Safari in Tansania geplant hatten, hatten wir nur eine 3-Tagestour in Masai Mara. Zu beachten ist auch, wo du starten willst. Die Strecke von Nairobi nach Masai Mara dauert ungefähr 5 Stunden. Was bedeutet, dass eine 3-Tagestour initial erstmal mit einer langen Autofahrt beginnt und auch endet. Deshalb waren unsere 3 Tage nur 1,5 Tage Safari schlussendlich. Was absolut ausreichend war, weil wir wirklich alles bis auf Nashörner gesehen haben (Die sind aber auch so sehr selten).

Wir sind in einem Jeep gefahren, was auch nach unserer Meinung, das Beste ist. Falls du dich jetzt fragst, was die Alternative sein soll: ein kleiner umgebauter Omnibus – katastrophal schlecht. Die waren Offroad echt nicht die beste Idee. Lies also unbedingt nach, welches Fahrzeug zur Verfügung gestellt wird.

Unterschieden wird auch zwischen einer Hauptsaison (Juli – März) und einer Nebensaison (März-Juni). Wir waren direkt Ende Juli, Anfang August weshalb hier die Migration / Crossing mancher Tierarten war. Deshalb haben wir auch super viele Tiere gesehen. Preislich macht das allerdings bei dem Eintritt einen Unterschied.

Gerade, wenn du viel für wenig Geld willst, solltest du nach Low Budget Safaris oder Safaris für junge Leute googlen. Dabei wirst du zwar in Zelten schlafen und gegebenen falls auch in Schlafsäcken. Aber das ist echt eine coole Erfahrung. Wir hatten unsere Tour auf GetYourGuide gefunden und haben in festen Zelten geschlafen, in denen auch Betten und ein festes Badezimmer mit Toilette war.

Kosten

Egal für welche Tour du dich entscheidest sei vorab erwähnt: Pro Tag kostet der Eintritt 200 USD (Haupts.) oder 100 USD (Nebens.). Das wurde bei uns noch zusätzlich abgerechnet.


Bei der Kostenfrage, ist auch immer von entscheidender Bedeutung wie du Untergebracht werden möchtest. Lodges sind um einiges teurer, aber auch viel komfortabler und werden eher von älteren Safarigästen gebucht. Während Low Budget eher jüngere Menschen anzieht. Prüfe auch ob Essen und Trinken in deiner Buchung enthalten sind und frage da auch nochmal nach, solltest du mehr Durst haben – bei uns war Wasser immer zu wenig, aber es wurde auf Nachfrage schnell für Nachschub gesorgt.

Unsere Kosten:

• Safari: 206€
• Eintritt: 368€
• Trinkgeld: 10€

pro Person: 584€

Tag 1

Vorab wurden wir informiert, dass wir um 8:30 Uhr abgeholt werden und pünktlich hat auch unser Tag gestartet. Wir haben die Gepäcke verstaut und sind erst mal 5 Stunden im Auto gesessen. Zwischendrin haben wir noch das Geld für den Eintritt an einem ATM abgehoben, damit wir, wenn wir ankommen keine Zeit mit Anstellen für die Kartenzahlung verlieren.

Packe nicht zu viel Gepäck ein und V.a. keine Hartschalenkoffer. Der Kofferraum ist wirklich klein.

Als wir im Camp angekommen sind, haben wir unsere Gepäcke ausgeladen und zu Mittag gegessen. Um 16:00 Uhr haben wir mit der abendlichen Pirschfahrt begonnen. Hier haben wir schon Löwen, Giraffen, Zebras, Gnus, Impalas, Wasserbüffel, Antilopen und sogar einen Gepard gesehen. Und das gerade einmal in 2,5 Stunden, denn der Park schließt um 18:30 Uhr.

Dann gab es Abendessen und wir haben Karten mit unseren zwei Mitreisenden gespielt.

Tag 2

Wir sind am Morgen direkt um 6:30 Uhr los, weil die Tiere hier noch am aktivsten sind. Und das solltet ihr auch unbedingt anpeilen. Es waren noch mega wenige andere Safariautos unterwegs und wir haben innerhalb von 20min mitten in einer Elefantenfamilie gestanden und sogar einen Babyelefanten gesehen. Und auch der restliche Tag war so aufregend wie der Beginn! Wir haben noch Hyänen gesehen und sogar einen Koyoten (der war echt super niedlich).

Zu Mittag haben wir an der Grenze des Serengeti (Tansania) ein Picknick mit Lunchpaketen gehabt und uns dann tatsächlich langsam auf den Rückweg begeben. Dabei haben wir immer wieder Tiere angetroffen und den Tag um 16 Uhr auch beendet. Denn tatsächlich waren wir dank der ganzen Eindrücke super müde, obwohl wir den ganzen Tag nur gesessen oder gestanden haben.

An dem Tag haben wir nach dem Abendessen geduscht und unsere Sachen fertig gepackt.

Tag 3

Das ist eigentlich nur noch der Abreisetag. Wir haben uns noch für 20€ das Maasai Dorf angeschaut. Dazu findest du aber einen weiteren Blogpost.

Kurzinformationen Tiere

Vorab: Wenn dein Guide nicht so viele Informationen hat, sei nicht zu enttäuscht. Wir hatten wirklich unglaubliches Glück, denn er war ein richtiger Maasai und hatte zusätzlich auch noch eine Ausbildung als Guide und sich in einem Gremium engagiert. Du siehst: Er war wirklich krass!

Löwen

Hier sind die Löwinnen wahre Vertreterinnen von Powerfrauen. Sie jagen, erziehen und behalten eigentlich so alles im Blick. Die Männer sind für die Verteidigung der Familie verantwortlich. Wir fanden es super spannend, dass Löwen generell 18-20 Stunden am Tag schlafen und sich viel ausruhen müssen. Auch brauchen sie nur ca. alle 3 Tage fressen, töten aber auch manchmal nur aus Vergnügen. Reste überlassen sie dann den Hyänen.
Ihr Territorium erstreckt sich zwischen 15-30km in jede Richtung, das sie auch regelmäßig bestreifen, um andere Löwenfamilien fernzuhalten. Essentiell ist eine Wasserquelle in ihrem Gebiet, damit auch viele Tiere zum Trinken kommen. Wenn ein Löwe einen anderen Löwen im Kampf besiegt und seine Familie übernimmt, tötet der neue Familienanführer alle Babylöwen.

In der Paarungszeit vergnügen Löwen sich bis zu 72x am Tag mit einer Löwin. Und um ein Löwenjunges zu zeugen bedarf es 2000x treffen zwischen den Eltern.

Gepard

Tatsächlich hat der Gepard mehr mit einem Hund gemein als mit einer Katze. Ja wir waren auch sehr überrascht. Ihre Tatzen haben nur 4 Ballen statt 5, wie für Katzen üblich. Und auf Höhe ihres Gelenks haben sie auch einen zusätzlichen. Außerdem können sie ihre Tatze nicht beugen (Faust bilden), wie es Katzen üblicherweise können. Und auch ihre Krallen ähneln eher denen eines Hundes. Allerdings haben sie Reißzähne und die Kopfform ist katzenähnlich. Sie sind eher seltener zu sehen. Sie töten nicht aus Spaß.

Elefanten

Elefanten haben ein unglaublich gutes Gedächtnis und können sich bis zu 30 Jahre zurückerinnern, weshalb sie sich auch an ihre Umgebung und bekannte Wege halten. Die Leitung der Familie übernimmt der älteste weibliche Elefant. Sie bringen auch nur 1 Baby auf einmal zur Welt und sind für ca. 22-24 Monate schwanger. Und sind in der Lage die Geburt bei Nahrungsmangel um 1-2 Monate auszudehnen. Sie fressen 20-22 Stunden am Tag und brauchen deshalb nur 2 Stunden Schlaf. Außerdem spielen sie eine essentielle Rolle im Ökosystem, weil sie aufgrund ihrer Größe Trampelpfade für andere Tiere erschaffen, kleine Bäume umbiegen, sodass auch kleinere Tiere herankommen und mit ihren Füßen Pflanzen und damit Nährstoffe in den Boden trampeln. Und unser Lieblingsfakt: Eine Bindung zwischen Mutter und Tochter hält ein Leben lang.

Gnus

Von den Tieren gibt es echt unglaublich viele und während dem Crossing sterben durchschnittlich über 30 000 Tiere. Aber sie vermehren sich wirklich schnell, weshalb das ihren Bestand nicht schmälert. Sie haben ein Gedächtnis von 5 Minuten.

Nilpferde

Sie sind für die meisten Tötungen von Menschen verantwortlich. Denn diese großen Tiere werden oft unterschätzt. Sie können bis zu 60km/h erreichen und sind sehr aggressiv. Haltet also unbedingt möglichst viel Abstand.

Hyänen

Sie sind die gefährlichsten Jäger im Park, denn sie sind extrem schlau und berechnend. Hyänen finden das schwächste Tier und nehmen es sich zur Beute. Anstatt der bereits vorgestellten Jäger, genießen Hyänen das Leid ihres Opfers und reißen an ihm, bis es langsam stirbt. Im Vergleich dazu töten Löwen schnell mit einem Biss ins Genick, um das Leiden so schnell wie möglich zu beenden.

Um ganz ehrlich zu sein, könnten wir vermutlich noch sehr viel mehr erzählen. Aber ein paar Überraschungen sollen dich ja auch noch erwarten. Und dein Guide will dich natürlich auch mit seinem Wissen beeindrucken 🧐

Leider haben wir es nicht geschafft, ein gutes Bild von Hyänen zu machen. Sollten wir noch ein Bild von einem Mitreisenden geschickt bekommen, ergänzen wir es schnellstmöglich!

Wir hoffen, die Informationen haben alle deine Fragen beantwortet. Sollten dennoch einige offen sein, schreib uns gern in die Kommentare und wir beantworten deine Fragen so schnell wie möglich. Viel Spaß auf deiner Entdeckungsreise.

Raus in die Welt mit dir!
Chaira & Marie