Unser Halbmarathon in Afrika

Unser Halbmarathon in Afrika

Hi, wir sind Chiara & Marie und freuen uns, dass du es auf unseren Blog geschafft hast. Wir sind für knapp 3 Monate durch Tansania gereist und zufälligerweise auch auf einen Halbmarathon gestoßen. Davon haben wir uns natürlich nicht abhalten lassen!

Was dich in unserem Beitrag erwartet:

  • Selous Marathon
  • Organisation
  • Streckenbeurteilung
  • Laufen in Afrika als Frau

Selous Marathon

Wie in jedem anderen Land, bekommt das Sportevent auch einen Namen. In diesem Fall: Selous. Dabei handelt es sich eigentlich um ein Wildreservat in Tansania. Grundlegend hast du mehrere Streckenmöglichkeiten.

  • 5 KM
  • 10 KM
  • Trail Run
  • 21 KM
  • 42 KM

Besonders die ersten drei Disziplinen waren extrem schnell ausverkauft. Gerade die 5 Kilometer werden auch von den Einheimischen sehr stark gebucht. Und der Trail Run hat es anscheinend auch sehr in sich! Zur Belohnung findest du hier aber einen Wasserfall, weswegen dieser Lauf auch super beliebt ist.

Die Kosten halten sich wirklich in Grenzen. Durchschnittlich zahlst du 40.000 TZS, die umgerechnet grob 13€ entsprechen. Und das hat uns echt umgehauen, denn du bekommst ein T-Shirt und sogar eine Medaille! Die Preise würden wir uns auch einmal in Deutschland wünschen.


Organisation

Die Organisation selbst war super. Deine Startnummer und dein T-Shirt musst du spätestens einen Tag vorher abholen. Das kannst du auch in anderen größeren Städten tun. Such hier auf der oben genannten Website oder auf Instagram nach den Ausgabestellen. Die Überweisung des Betrags erfolgt eigentlich per M-PESA oder einem anderen Tansania-Eigenen Überweisungsprogramm. Da wir es nicht hinbekommen hatten, haben wir unseren Betrag in Bar bei der Ausgabestelle bezahlt.

Der Selous-Marathon findet in Morongoro statt. Die Stadt selbst ist nicht besonders groß. Streckeninformationen werden auf der Instagramseite veröffentlicht.

Aber erwarte die Informationen nicht zu früh 😃 Unsere Strecke wurde erst einen Tag vorher hochgeladen, sodass wir auch dann erst wussten, wo wir starten würden. Mit einem Badjadi kommst du aber leicht auch überall hin. Solltest du noch nie die öffentlichen Verkehrsmittel in Tansania genutzt haben, findest du hierzu auch noch einen Beitrag von uns. Darin sind auch Websiten zum buchen von möglichen Tickets, wie zum Beispiel für Züge, hinterlegt.

Hier einmal exemplarisch unsere Route

Wenn der Tag dann endlich gekommen ist, startet der Lauf laut Angaben um 6:30 Uhr morgens. Und das folgende ist jetzt wirklich wichtig: Läufer starten nach ihren Etappen. Das bedeutet, dass als erstes die 5 KM, dann die Trail Runner, dann der Halbmarathon und als letztes die 10 KM starten. Die 42 KM haben wir nicht gesehen, ob sie wo anders starten oder sich wirklich keiner angemeldet hat, wissen wir nicht. Lass dich nicht davon irritieren, dass auf der Bühne ein Aufwärmprogramm gecoucht wird. Das wird für jede Etappe eigens angeboten. Wärme dich also nicht zu früh auf.

Solltest du nicht wissen, was der aktuelle Stand ist und wann du starten wirst: Frag einfach einen der anderen Läufer. Vielleicht findest du auch jemanden der mit dir die 21 KM läuft und der dich zum Start mitnimmt.

Am Ende des Tages gibt es auch eine Afterparty. Wir haben uns aber ein kompletten Wellnesstag nach der Anstrengung gegönnt mit Kopfmassage und allem was dazugehört. Da wollten wir danach tatsächlich nur noch ins Bett!


Streckenbeurteilung

Grundlegend sei gesagt: Wir waren bei dem Halbmarathon bereits 1 Monat in Afrika unterwegs ohne Lauftraining. Weswegen unsere Startbedingungen nicht die Besten waren.

Die Strecke beginnt erst einmal mit einem leichten Bergauf, dass dann in einen Bergab übergeht und das ganze wiederholt sich 3 Mal bis du dann 150 Höhenmeter zurückgelegt hast. Das ist wirklich etwas zuermürbend.

Tja, nachdem alle angefangen haben die Berge zu gehen. Haben wir uns auch den Höhenmetern ergeben.

Allerdings zieht sich das nicht über den ganzen Halbmarathon. Nach und nach wird der Weg auch ebener und folgende Höhenmeter ähneln weniger einem Wanderweg. Dennoch wirst du über die komplette Strecke gut 250 Höhenmeter zurücklegen. Und geschätzt wirst du auch 95% der Strecke auf Asphalt laufen. Und entlang einer gut befahrenen Straße.

Obwohl das jetzt vielleicht so klingt als wäre der Halbmarathon es nicht wert gelaufen zu werden, war es wunderschön die Sonne über den Bäumen aufgehen zu sehen, eine einsame Bahnstrecke zu deiner Linken und Menschen die dich bei jedem Schritt begleiten und anfeuern.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass uns natürlich ein gelenkschonender Weg lieber gewesen wäre, aber wir hätten auf keinen Fall die Erfahrung missen wollen.


Laufen in Afrika als Frau

Da wir mehrere Monate in Afrika verbrachten, haben wir uns natürlich vorab die Frage gestellt, ob wir als Frauen überhaupt unserem Lauftraining weiterhin nachkommen könnten. Wie ihre vielleicht aus unseren oberen Worten schon erahnen könnt: Nein, wir haben es unterbrochen.

Bei dieser Fragestellung standen wir vor mehreren Problemen.

Hitze

Auch wenn wir während der Winterzeit in Afrika unterwegs waren, kann man immer noch mit mindesten 25-30 °C tagsüber rechnen. Um dieser Hitze zu entgehen ist die Lösung selbstverständlich morgens oder abends seinen Lauf zu planen.

Sicherheit

Sollte man jetzt morgens oder abends unterwegs sein, ist das nächste Problem dem man sich gegenüberstellen muss, die Frage der Sicherheit. Generell sind die Einheimischen viel kontaktfreudiger als wir Deutschen es gewohnt sind. Und oft werden auch persönliche Grenzen überschritten, die besonders Tagsüber oft durch die Einheimischen selbst auch reguliert werden, sollten sie merken, dass du dich unwohl fühlst.

Kurz gesagt: Tagsüber schützt dich die Gesellschaft vor zu aufdringlichen Persönlichkeiten. Dieser Schutz fällt allerdings in den frühen Morgenstunden weg. Weshalb wir uns nicht sicher gefühlt hätten, alleine als Frau das Haus zu verlassen. Und das kontaktfreudige Verhalten wird abends durch den Alkohol natürlich auch noch verstärkt.

Bekleidung

Hier kommt es stark auf die Region an, in der du dich befindest. Tansania, wo wir den größten Teil unserer Reise verbracht haben, ist sowohl christlich als auch muslimisch geprägt. Dadurch ergibt sich auch ein Kleidungsstil der generell und natürlich auch aufgrund der Sonne, sehr körperbedeckend ist. Das solltest du auch aus Respekt gegenüber den Einheimischen bei dem Packen bedenken.

Das hat für uns bedeutet: T-Shirt mit bedeckten Schultern in Kombination einer Leggings. Wie streng die Ansichten gegenüber einer kurzen Hose die bis mindestens Mitte des Oberschenkel reicht, wissen wir nicht. Aber kurze Hosen haben wir während des Selous Marathons auch an Frauen gesehen.


Das war unser kurzer Einblick zu unseren Lauferlebnis in Afrika, sowie unsere persönliche Einstellung zum Laufen in Afrika als Frau. Ob du dich wohl fühlst oder nicht, ist selbstverständlich dir selbst überlassen. Wir hoffen unsere Gedanken konnten dir trotzdem weiterhelfen.

Raus in die Welt mit dir!

Chiara & Marie